Bürohaus FortySeven & Co

Der Entwurf für das FourtySeven & Co. und die erstklassige Lage, in Fußnähe zu Bankenviertel, Alter Oper, Hauptbahnhof und Messe zielt zentral auf den Ausbau städtischer Eleganz im Frankfurter Bankenviertel. Ergebnis ist eine hochwertige Adresse mit unverwechselbaren Gesicht und perfekt kalkulierter Proportionalität.

Stilprägend für das FourtySeven & Co. sind die Rahmungen aus 3-dimensionalen Lisenen, die sich in Wellen über die Fassade bewegen und mit ihren über 6 Meter breiten Schwingen an ein Netz erinnern. Die Fläche ist klassisch-streng systematisiert: Das quadratische Raster zählt in Höhe und Breite je 8 Einheiten, wobei die Schwingen aus Naturstein jeweils 4 Einheiten zu einem stockwerkübergreifenden Quadrat zusammenfassen.

Zusammen mit den Ingenieuren von HOFMANN NATURSTEIN GmbH & Co. KG haben wir für die Realisierung des FourtySeven & Co. kubische Elemente aus Naturmassivstein von bis zu drei Metern Länge entwickelt. Solche Abmessungen in so hoher Exaktheit schienen bis dahin nur mit Betonfertigteilen möglich zu sein. Diese langlebige, ökologische und ökonomische Art der Fassadengestaltung mit Naturmassivstein stellt eine echte Innovation in der fugenlosen Ausführung dar.

Die Unverwechselbarkeit der Fassade des FourtySeven & Co. wird von dem fast 7 Meter hohen, zentral angeordneten Eingangsportal. Für die skulpturale Ausbildung der Natursteinlisenen fanden wir Anregungen in der expressionistischen und kubistischen Moderne sowie in Proportionsstudien italienischer rationalistischer Architektur. Wir sehen darin einen Entwicklungsschritt, wie der von Verwaltungsgebäuden beherrschte Stadtteil lebenswerter werden kann. In das „eintönige“ Bankenviertel dringt eine eher lockere Formensprache ein, die dem Selbstverständnis heutiger Büroangestellter eher entspricht als „bürokratische“ Fassaden. Das Gebäude wurde mehrfach für seine innovative Fassade ausgezeichnet und erhielt auch international große Aufmerksamkeit.

© TEK TO NIK

Nachhaltige Kindertagesstätte als Holzbaukonstruktion am FBC

Teile der Deutschen Bundesbank mussten für sieben Jahre in das Frankfurter Büro Center (FBC) umziehen. Wegen des Mangels an Angeboten zur Kinderbetreuung im Frankfurter Bankenviertel sollte eine Betriebskindertagesstätte auf dem Dach der Tiefgarage errichtet werden. Dieses Restgrundstück bietet jedoch für die Zielgröße von 80 bis 90 Kindern eigentlich zu wenig Fläche. Zudem ist die nutzbare Fläche im Bebauungsplan als “nicht überbaubare Freifläche” ausgewiesen, so dass für den Neubau im Holzbau Stil nur eine temporäre Baugenehmigung erteilt werden konnte.

Gelöst wurde die Aufgabe mit einer zweigeschossigen Konstruktion in Holzbauweise: Die Gruppenräume und die Küche der Kita liegen in der Eingangsebene. Im ersten Stock befinden sich ein Mehrzweckraum, Nebenräume sowie eine große Dachterrasse, die zusammen mit dem nahegelegenen Spielplatz eine hinreichend große Außenspielfläche ergibt. Durch dieses effiziente Raumkonzept entsteht trotz der engen Voraussetzungen eine moderne Kita für 88 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren.

Für TEK TO NIK und die ausführende Holzbaufirma standen neben den Kosten vor allem die Nachhaltigkeit des Holzbau Gebäudes im Vordergrund. Die gewählte Konstruktion aus Holz (massive Brettstapeldecken und Wände in Holztafelbauweise) erlaubt, das Gebäude nach der Nutzungsphase zu demontieren und an anderer Stelle wieder zu errichten. Ein weiterer Vorteil der Holzbauweise liegt darin, dass das Tragwerk der Tiefgarage die Last des neuen Gebäudes ohne zusätzliche Verstärkungsmaßnahmen aufnehmen kann. 2022 erhält das fertiggestellte Gebäude eine Auszeichnung des „ICONIC AWARD 2022: Innovative Architecture – Selection“ in der Kategorie – ARCHITECTURE – Public / Culture / Education.

© TEK TO NIK

Mainzer Landstraße

Zwischen alter und neuer Welt: Der Frankfurter Güterplatz verbindet die Bestandsviertel Gallus und Bahnhofsviertel mit dem neuen Europaviertel und der Messe. Auf der einen Seite kleinteilige Blockrandbebauung und multikultureller Alltag, auf der anderen hypermoderne Wohn- und Bürotürme neben dem Einkaufszentrum Skyline Plaza. Inmitten dieser Situation präsentiert sich das Wohnhaus Mainzer Landstraße als markanter Ruhepunkt in exponierter Lage.

Es ersetzt ein zuletzt leerstehendes, nicht mehr sanierungsfähiges Bürogebäude der Concordia-Versicherung. Der Baukörper des Neubaus nimmt die Dimensionen der Nachbarbebauung mit ihrer Traufhöhe auf und leistet so einen Beitrag zur Stadtreparatur. Ein Gedanke, den die warmtonige, reliefartig gestaltete Klinkerfassade mit Bezügen auf die europäische Baugeschichte weiterführt.

Die Ecksituation – und damit der Bezug zum gegenüberliegenden Güterplatz – wird durch ein überhöhtes Erkermotiv betont. Im Erdgeschoss des neuen Wohnhauses in der Mainzer Landstraße befinden sich zwei Ladeneinheiten, in den Geschossen darüber insgesamt 117 Appartements.

Mitarbeit: Nina Bölinger, Eleanor Lucke, Attila Bende, Xiaoyan Wu

© Lisa Farkas

Sonnemannstraße

Durch den Bauboom im Frankfurter Ostend und die Ansiedlung der Europäischen Zentralbank gerät die Sonnemannstraße verstärkt ins Blickfeld der Immobilienbranche. Direkt gegenüber dem Eingang der EZB befindet sich das Gebäudeensemble aus vier Stadthäusern. Zwei Altbauten werden jeweils von Neubauten gerahmt. Die stark vernachlässigten und noch von Kriegsschäden gezeichneten Altbauten erhalten ein grundlegendes Facelifting um ihre alte Pracht wieder aufleben zu lassen.

Die neuen Mittelgiebel interpretieren den Bestand im Sinne des Weiterbauens an der Stadt neu. Die Gebäude werden jeweils über die Treppenhäuser der neuen Nachbarhäuser erschlossen. Dem Eckhaus Windeck- / Sonnemannstraße kommt durch seine exponierte Lage besondere Bedeutung zu.

Der rötlich-braune Klinkerbau nimmt mit seinen verglasten Erkern, den Sprossenfenstern und der profilierten Fassade bewusst Anleihen an der expressionistischen Architektur der 1928 fertiggestellten Großmarkthalle von Martin Elsässer und erweist ihr seine Reverenz. Insgesamt entstehen 35 hochwertige Eigentumswohnungen.

Mitarbeit: Gernot Neis, Cristina Naranjo, Xiao Wu, Attila Bende, Roxana Budai

© Lisa Farkas

Kühling-Gillot

Die Chance sich mittels Architektur ein neues Image als Winzerbetrieb zu geben, hat Fam. Kühling-Gillot schon früh erkannt. Als einer der ersten Winzerbetriebe in Deutschland setzten sie nicht mehr länger alleine auf die Qualität ihrer Produkte, sondern verstärkt auch auf Marketing – angefangen beim Firmenlogo über Etiketten, Firmenausstattung und Internetauftritt bis hin zur Architektur des Weinguts und der Innenarchitektur der Gasträume. So trug die gesamte Corporate Identity zum wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes bei.

Für die Gestaltung der Innenräume des Neubaus mit klarer, reduzierter Formensprache wurde das Architekturbüro Seidel & Berwanger beauftragt. Die Idee der Architekten war es, für Kühling-Gillot multifunktionale Räume zu schaffen, die ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Veranstaltungskonzepten gerecht werden. So wurde es möglich, auch außerhalb der üblichen Straußwirtschaft-Zeiten ganzjährig für Kunden zu öffnen.

Faltschiebeelemente ermöglichen einen nahtlosen Übergang zu der großzügigen Außenterrasse und dem angrenzenden Park. Die Innenräume des Neubaus für Kühling-Gillot haben zum Teil überdimensional hohe Deckenflächen – Insbesondere der in hellen Naturtönen gehaltene Eingangsflur weist eine imposante Raumhöhe mit Tonnengewölbe und gut inszeniertem Lichtspiel auf.

© Seidel Berwanger Architekten

Volksbank Wiesbaden – Hauptgeschäftstelle

Das im Jahre 1876 erbaute, im Innenstadtbereich gelegene repräsentative Bankgebäude der Volksbank Wiesbaden, ist auch heute noch Hauptstelle der Bank. Im Laufe der Geschichte wurde dieses mehrfach umgebaut bzw. ein Teil des gesamten Gebäudekomplexes durch einen schlichten Mittelbau

mit Spiegelfassade ersetzt. Durch zahlreiche Umbauten vergangener Generationen, war nichts mehr von der ursprünglich imposanten Kassenhalle übrig geblieben.

Als 2018 das Architektenteam Seidel & Berwanger den Auftrag zur grundlegenden Erneuerung der Innenarchitektur der Volksbank Wiesbaden erhielt, stand schnell fest, dass man dem historischen Gebäude seine „Würde“ zurück geben möchte. Das Konzept mit einer Kassenhalle und Bankschaltern ist jedoch überholt. Die Zeiten von Bankfilialen ändern sich. Services werden vermehrt ins Online-Banking verschoben, Kunden erledigen ihre Finanzen immer öfter digital, anstatt persönlich in eine Bankfiliale zu gehen. Auch die Bankfiliale der Volksbank Wiesbaden muss heutzutage andere Anforderungen erfüllen.

Filialen und Kundenhallen müssen ein für den Kunden maßgeschneidertes, optimiertes Erlebnis bieten, das die Kundenbindung stärkt. Auch die Unternehmensidentität der Volksbank soll sich in einem modernen Filialkonzept wiederspiegeln: Sowohl das Corporate Design der Bank als auch die mit ihr assoziierten Werte werden durch die Raumgestaltung transportiert. Kundenhallen sind dazu der ideale Ort, um die Markenbotschaft zu erzählen.

Wichtige bauliche Maßnahmen beim Umbau der Volksbank Wiesbaden waren zum Beispiel die Wiederherstellung der ursprünglichen Raumhöhe sowie die Installation einer Glas-Lichtdecke als zentraler Blickfang.

© Seidel Berwanger Architekten

Meyer Feinkost

Die Erfolgsgeschichte des renommierten Feinkosthändlers Meyer Feinkost in Frankfurt beginnt mit dem Umbau des Stammladens in FFM Sachsenhausen vor über 40 Jahren.

Der damit beauftragte Architekt Gunter Seidel hatte in Zusammenarbeit mit Fam. Meyer ein völlig neuartiges und sehr hochwertiges Ladenkonzept erarbeitet. Zu dieser Zeit eine echte Revolution. Die besondere Architektur wurde mehrfach in Fachjournalen prämiert.

In den vergangenen Jahren wurde das Konzept immer weiterentwickelt und modernisiert. Mittlerweile gibt es nebst Restaurant weitere Feinkostläden in der Innenstadt als auch Outlets am Airport Frankfurt. Bei sämtlichen Meyer Feinkost Läden war es wichtig, trotz unterschiedlicher, baulicher Gegebenheiten das bestehende, hochwertige Konzept möglichst authentisch umzusetzen, um eine einheitliche Markenwelt und hohen Wiedererkennungswert zu schaffen.

So kehren bestimmte Architekturelemente wie die Hochglanz lackierte, dunkelgrüne Säulenfassade als auch die dunklen Parkettböden aus Räuchereiche in sämtlichen Läden wieder. Sämtliche Glasflächen wie Theken und Schaufenster sind aus entspiegeltem Glas und bieten dem Kunden eine perfekte Warenpräsentation sowie ein Einkaufserlebnis.

© Seidel Berwanger Architekten

Cosnova

cosnova Beauty ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Headquarter in Sulzbach (Taunus)/Deutschland.

Mit der Unternehmensphilosophie, perfekte Sortimente für trendbewusste Verbraucher anzubieten, die Wert auf hohe Qualität und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen, hat cosnova Beauty seit der Gründung in 2001 im Markt der dekorativen Kosmetik weltweit ein rasantes Wachstum erzielt und neue Maßstäbe gesetzt. Entsprechend viel Wert legt die Unternehmensführung auf ein trendiges und stylisches Ambiente bei der Gestaltung der 11.000qm ihrer Büroflächen.

Zur Förderung der Work-Life Balance ihrer Mitarbeiter, stehen diesen außergewöhnliche Raumkonzepte wie ein Fitnessstudio, Ruhelounge, Dachterrasse sowie eine edel durchgestylte Kantine ( =Lounge) zur Verfügung. Hier finden sich auch immer wieder die CI Farben ( pink, orange) des Unternehmens. Auch der sogenannte „walk of Fame“, der anlässlich des 10 jährigen Bestehens der Firma cosnova Beauty von den Architekten Seidel + Berwanger entworfen wurde, zeigt in eindrucksvoller Weise den architektonischen Anspruch bei der Markenpräsentation.

In einer Art Zeitstrahl wird so die Produktentwicklung der vergangenen 10 Jahre aufgezeigt. Die organischen Formen wurden durch einzelne Bauteile aus weißem Mineralwerkstoff hergestellt, die vor Ort zusammengesetzt, verklebt und geschliffen, ein fließendes Gesamtensemble ergeben. Ein Farblichtwechsel macht die Inszenierung perfekt.

© Seidel Berwanger Architekten

Praxen und Wohnen | Zeil 111

Das Grundstück Zeil 111 gehört der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. Es war zuvor mit einem Komplex aus zwei Gebäuden bebaut, die neben einer Passage mit Durchgang zum Holzgraben auch die Hirsch-Apotheke beherbergten, eine der ältesten deutschen Arzneimittelhandlungen sowie Arbeitsstätte von Else Kröner und Geburtsort des Fresenius-Konzerns. Daraus ergaben sich wesentliche Vorgaben: Ziel war eine Gestaltung und Bauqualität, die eine dauerhafte Kapitalverzinsung für die Stiftung gewährleisten kann. Ferner mussten die Ladenpassage weiterhin den südlich gelegenen Holzgraben an die Zeil anbinden und die Hirsch-Apotheke während der gesamten Bauzeit geöffnet bleiben.

Der Entwurf des Zeil 111 löst die Aufgabe zur Zeil hin mit einer großzügigen Torhaus-Physiognomie aus Naturstein. Sie verleiht dem nur 10 Meter breiten Gebäude einen stärkeren repräsentativen Ausdruck und erhöht die Sichtbarkeit der Ladenpassage nach außen. Zur visuellen Eigenständigkeit tragen auch die prismatischen Erkerfenster in den Obergeschossen bei.

Die Gebäude selbst bieten zu beiden Adressseiten hin wesentlich attraktivere Flächen als zuvor, unterstützt durch höhere Räume mit moderne Deckenkonstruktionen und reduzierten Bodenaufbauten. Für die Zeil-Seite wurden 4 Ladenflächen im Parterre und ersten Obergeschoss entwickelt, darüber 6 Angebote für Praxen und Büros. Zum Holzgraben sind 6 Vollgeschosse mit 15 Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements entstanden.

Für die Realisierung des Bauvorhabens Zeil 111 wurde der Bestand fast vollständig abgerissen, lediglich Keller, Parterre und das erste Geschoss an der Zeil blieben im Kern erhalten. 2019 erhielt das fertiggestellte Gebäude einen ICONIC AWARD des „Rat für Formgebung“.

© TEK TO NIK