Stadtentwicklung in Oldenburg | Im Rahmen des dba Magazins – Ausgabe Niedersachsen thematisiert Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, in einem Vorwort die aktuelle Stadtentwicklung.
Mit rund 176.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gehört Oldenburg zu den am stärksten wachsenden Großstädten in Niedersachsen. Der kontinuierliche Bevölkerungsanstieg der letzten Jahrzehnte spiegelt sich in der Stadtentwicklung wider. Vor allem der Bausektor, aber auch viele andere Bereiche der Stadtverwaltung, stehen vor großen Herausforderungen. Soziale und demografische Veränderungen, der Klimawandel sowie die Transformation der Wirtschaft – all diese Faktoren wirken sich auf unsere Planungen aus.
Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept Oldenburg 2050 │ 2035 stellt sich die Stadt frühzeitig den Herausforderungen und blickt ganzheitlich und strategisch in die Zukunft. Den Rahmen dafür bilden neben den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN die drei Dimensionen der Stadtentwicklung der Neuen Leipzig Charta – die gerechte Stadt, die grüne Stadt, die produktive Stadt.
Bereits vor dem Beschluss über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept spielten Innovation und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle für die Bautätigkeiten der Stadt. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Entstehung eines neuen Stadtteils auf dem ehemaligen Militärflugplatz Fliegerhorst. 3.000 Menschen finden hier in den nächsten Jahren ein Zuhause.
Für die bauliche Erschließung ist eine umfangreiche Kampfmittelsondierung erforderlich. Diese schreitet gut voran, inzwischen wohnen bereits die ersten Menschen in dem neuen Stadtteil. Das Wohngebiet ist in eine vielfältige Landschaft eingebettet. Es bietet Grünflächen und urbane Freiräume, die die Strukturen des einstigen Fliegerhorstes aufnehmen.
Prägende Militärgebäude sollen nach Möglichkeit saniert werden und stehen für neue Nutzungskonzepte offen. Um Ressourcen zu schonen werden die Klinkersteine der alten Gebäude eingelagert, sodass sie für andere Projekte wiederverwendet werden können.
Die neuen Wohngebäude sollen über eine innovative und möglichst regenerative Energieversorgung verfügen. Eine Wärmeplanung ist in Vorbereitung. Zudem wird ein autoarmer Stadtteil entwickelt. Der Stellplatzschlüssel für Kfz ist daher niedrig und liegt weit unterhalb der durchschnittlichen Vorgaben in der Stadt. Neue Formen der Mobilität wie Carsharing oder Lastenfahrräder sollen integriert werden.
Auf einem rund vier Hektar großen Areal des Fliegerhorstes wird das Leuchtturmprojekt Helleheide umgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein zukunftsweisendes Quartier für Menschen jeden Alters und jeder Einkommensgruppe mit viel Raum für die nachbarschaftliche Gemeinschaft.
Neben der Umsetzung eines klimafreundlichen Energiekonzeptes ist es auch Ziel, auf dem Gelände ein Reallabor zu etablieren, in dem Innovationen und Ideen zu Technologien und Dienstleistungen für smarte Städte und Regionen getestet werden können.
Mit diesem Großprojekt leistet die Stadt Oldenburg einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Metropolregion Niedersachsen und Umgebung. Ich danke dem dba Magazin, für die Möglichkeit unsere Projekte vorzustellen. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine spannende Lektüre mit vielen neuen Erkenntnissen!
Jürgen Krogmann
Oberbürgermeister