Stadtentwicklung in Hildesheim | Im Rahmen des dba Magazins – Ausgabe Niedersachsen thematisiert Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, in einem Vorwort die aktuelle Stadtentwicklung.
Hildesheim ist eine Stadt der Bildung und Kultur und überregional bekannt für internationale Museen, für ein vielfältiges Hochschulangebot, für das Theater für Niedersachsen und für ein kulturelles Erbe, das auf eine über 1200-jährige Geschichte zurückblickt, die an vielen Orten und besonders prominent an zwei UNESCO-Welterbestätten sichtbar wird.
Hildesheim bietet nicht nur für Kulturschaffende und zunehmend auch für Sportbegeisterte optimale Rahmenbedingungen, sondern ebenso auch für Unternehmensgründer. Die Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft funktionieren in Hildesheim auch deshalb so gut, weil sich die mittelständisch geprägte Region zu einem wichtigen Standort für Informations- und Kommunikationstechnik entwickelt hat und überdies im Rahmen des Smart-City-Modellprojekts ein regelrechtes Gründungsökosystem entstehen wird.
Der Druck auf dem Wohnungsmarkt sowie auch die Nachfrage für Gewerbeflächen hält weiter an. Ein Grund hierfür ist die positive Entwicklung der Arbeitsplätze in Hildesheim. In der Vergangenheit konnte der Wunsch nach einem Grundstück oder einer Wohnung für viele ansiedlungswillige Privathaushalte trotz großer Anstrengungen nicht immer erfüllt werden.
Neue Stadtquartiere wie die innenstadtnahe Entwicklung „nördlich der Pappelallee“ oder der „Wasserkamp“ am südlichen Rand von Hildesheim sind daher in Vorbereitung und werden als nachhaltige und individuelle Quartiere zum Leben und auch Arbeiten geplant. Dafür brauchen wir bürgernahe Konzepte, die viele Aspekte für ein lebenswertes Miteinander beinhalten. Der Stadt Hildesheim ist die frühzeitige Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Anliegen bei der Erstellung von Quartierskonzepten. Diese enthalten weitreichende, integrierte Aspekte zu Klimaschutz und -anpassung, Energie und Mobilität. Schwammstadt, 15-Minuten-Stadt, Mobilitätsstationen, Gemeinschaftswohnen und Biodiversität sollen dabei keine abstrakten Begriffe bleiben.
Die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Stadtentwicklung, Mobilitätswende sowie Klimaschutz begreift die Stadt Hildesheim als Chance für eine Neuorientierung. Dabei gilt es u.a. bessere Aufenthaltsqualitäten zu initiieren und Perspektiven für die Entwicklung einer resilienten Innenstadt mit verbesserten Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. Mit dem Beitritt zum Klimaschutzprogramm im Jahr 2013 hat sich die Stadt Hildesheim zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 Treibhausgasneutralität zu erlangen.
Transformation und Belebung der Innenstadt versteht die Stadt Hildesheim als ressortübergreifende Aufgabe. Für den grundlegenden Strukturwandel steht die Wohnfunktion in einem besonderen Fokus: „Hier lebe ich!“ Unter diesem Motto hat die Stadt Hildesheim 2024 den öffentlichen Dialog für lebendiges Wohnen gestartet. Der Rahmenplan „Wohnstandort Innenstadt 2030“ geht der Frage nach, wie die Hildesheimer Innenstadt als Wohnstandort in Zukunft aussehen soll. Neben Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Umfragen sind v.a. Workshops sowie Projekte mit Prototypencharakter, z.B. Probewohnen, geplant.
Zusammengefasst übernimmt die Stadt Hildesheim erhebliche Anstrengungen, um auch zukünftig ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten zu bleiben.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Ingo Meyer
Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim