Auf insgesamt 53 ha im Südosten von Hannover wird am südlichen Kronsberg auf drei Arealen das größte Wohnungsbauprojekt Niedersachsens realisiert. Das neue Quartier „Kronsrode“ vereint dabei in seinem Quartiersnamen das Stadtviertel Kronsberg, welches im Stadtteil Bemerode liegt. Insgesamt entstehen über 4.000 Wohneinheiten als Mehrfamilien- und Reihenhäusern. Abgerundet wird das Gesamtprojekt durch Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote sowie eine Grundschule und mehrere Kindertagesstätten. Dabei gliedert sich „Kronsrode“ in drei räumlich durch einen Stadtpark voneinander abgesetzte Wohnareale: Cluster Nord, Cluster Mitte und Cluster Süd.
Die GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen und GWH Bauprojekte GmbH als geschäftsbesorgendes Tochterunternehmen sind mit weiteren Partnern und Bauträgern (PHI Kronsrode GmbH und Wohnungsbau Kronsrode GmbH) als Interessengemeinschaft (IG Nord) auf den insgesamt 13 Baufeldern des Nordareals für die Realisierung von rund 1.500 Mietwohnungen und Townhouses verantwortlich. Seit dem Frühjahr 2021 wird gebaut. Die GWH selbst entwickelt und realisiert 8 der 13 Baufelder. Hierbei entstehen auf den GWH Baufeldern A1.1, A1.2, A4, A5, A7, A8, A10 und A11 Townhouses sowie frei finanzierte und öffentlich geförderte Mietwohnungen.
Durch verschiedene Architekturwettbewerbe werden auf den Baufeldern unterschiedliche Haustypen unter Beachtung der städtebaulichen „Gebrauchsanweisung“ realisiert. Eine Kita wird ebenfalls realisiert. Charakteristisch ist dabei die übergeordnete Gestaltungsvorgabe, dass die Gebäude jeweils am Rand der Baufelder als Blockrandbebauung positioniert werden, sodass im inneren ein großzügiger barrierefreier Freiflächenbereich entsteht. Darüber hinaus übernimmt die GWH die gesamte innere Erschließungsleistung inklusive öffentlicher Bereiche des Nordareals, welche nach Fertigstellung an die Landeshauptstadt Hannover übertragen werden. Auch die öffentlichen Gehwege und Straßen sind in Kronsrode umfänglich barrierefrei.
Kronsrode Nord, BF A1.1 und A1.2
Für das Baufeld A1.1 wird der Entwurf von Lorenzen Mayer Architekten aus Berlin umgesetzt. Dabei handelt es sich um einen von sechs Sonderbausteinen und zugleich den nördlichen Auftakt des Quartiers. Auf dem angrenzenden Baufeld A1.2 wurde von Turkali Architekten aus Frankfurt ein Ensemble aus vier- bis fünfgeschossigen Baukörpern geplant, in deren Mitte sich eine zusammenhängende Grünanlage befindet. Unter den 178 Wohneinheiten sind ca. 25 Prozent öffentlich gefördert. Beide Baufelder stehen auf einer gemeinsamen Tiefgarage.
Kronsrode Nord, BF A4
Baufeld A4 macht das Spannungsfeld zwischen urbaner Architektur und dem nordöstlich angrenzenden ländlichen Raum zum Thema. Zusätzlich zu den frei finanzierten Wohnungen wird ein Viertel der insgesamt 87 Wohneinheiten mit öffentlichen Mitteln gefördert. Im Süden wird der viergeschossige Blockrand durch dreigeschossige Stadthäuser aufgelockert. Eine Besonderheit bildet für meck architekten aus München, die horizontale Gliederung durch Vorsprünge von einer halben Ziegelbreite pro Geschoss, in Anlehnung an die historischen Fachwerkhäuser der hannoveraner Altstadt, sodass sich die Baukörper nach oben erweitern.
Kronsrode Nord, BF A5
Die Wohnungsbauarchitektur auf Baufeld A5 ist durch den Wettbewerbsentwurf von Fink+Jocher aus München geprägt. Dabei bildet der Blockrand als Großform die übergeordnete Stadtstruktur und zugleich eine klare Trennung zwischen halböffentlichem Innenhof, dem im Wesentlichen die wohnungszugehörigen Freiflächen und öffentlichen Platzräume zugeordnet sind.
Kronsrode Nord, BF A7
Auf Baufeld A7 setzt der Entwurf von agsta Architekten & Partner mit einer plastisch ausformulierten Gliederung der straßenseitigen Gebäudekubatur und einer spielerischen Silhouette der Dachränder bauliche Akzente. Auch hier unterstreichen die Eingangssituationen das städtebaulich gewünschte Prinzip einzelner – selbstständig- aneinander gebauter Wohnhäuser. Auch der Entwurf für Baufeld A8 stammt von agsta Architekten & Partner. Hier entstehen derzeit 117 Wohnungen und 13 Stadthäuser in wertiger Ziegelbauweise, eingebettet in eine differenziert und mit viel Grün gestaltete Freiflächenanlage, ergänzt wird das Baufeld durch Maisonetten als „Haus in Haus“ Lösung zur weiteren Fassadengliederung.
Kronsrode Nord, BF A10
Böge Lindner K2 Architekten aus Hamburg haben auf dem Baufeld A10 neben dem hochwertigen Wohnungsbau eine Kindertagesstätte geplant. Die Bebauung ist dementsprechend zum Quartiersplatz ausgerichtet, sodass die KITA im Erdgeschoss integriert werden konnte. Klassischer Wohnungsbau trifft hier auf Townhouses und modernen Geschosswohnungsbau. Die Freianlagen sind teilen sich in KITA-Fläche und Freibereiche für alle Bewohner auf.
Kronsrode Nord, BF A11
Das Baufeld A11 ist durch eine aus sieben Mehrfamilienhäusern und 24 Townhouses bestehende Blockrandbebauung geprägt, die sich zum Inneren des Quartiers punktuell öffnet. Stefan Forster Architekten berücksichtigen bei ihren Planungen insgesamt 110 Wohneinheiten, darunter 24 Townhouses. Charakteristisch sind die in unterschiedlichen Rottönen und mit Vor- und Rücksprüngen gestalteten Klinkerreliefs, Rollschichten sowie Erker und Kopfbauten, wodurch die einzelnen Häuser ihre eigene Identität erhalten.
Alle GWH Baufelder erhalten im Innenhof, ästhetisch ansprechend in die Freianlagen integriert, einen zusätzlichen Zugang inkl. Lastenaufzug zur jeweiligen Tiefgarage. Hierdurch wird den Bewohnern und auch den späteren Townhouse Nutzern ein direkter Zugang, ohne Umwege, zur Tiefgange gewährt.
Im Cluster Süd plant und realisiert die GWH mit C5 ein weiteres Baufeld. Der Siegerentwurf stammt von pape+pape Architekten. Das Baufeld befindet sich in der Entwurfsphase. C5 zeichnet sich durch die exponierte Lage zum Stadtpark und Außenbereich sowie den Verzicht auf Townhouses aus. Die Fassade wird durch eine durchlaufende Bänderung gegliedert, welches die Topografie des Kronbergs ausnahmsweise auf dem Baufeld zulässt.
Dieses Projekt teilen:GWH Bauprojekte & IG Nord - PHI Kronsrode, Wohnungsbaukronsrode GmbH
Lorenzen Mayer Architekten GmbH (A1.1),
Turkali Architekten (A1.2),
meck architekten GmbH (A4),
Fink+Jocher (A5),
agsta Architekten und Ingenieure (A7, A8),
BLK2 Böge Lindner K2 (A10),
Stefan Forster GmbH (A11)
HOCHTIEF Infrastructure GmbH, Eiffage Infra-Hochbau GmbH, Ten Brinke Bau GmbH & Co. KG, HBS Bauunternehmung GmbH