Phönixsee und Skyline Dortmunds im Sonnenuntergang. © stock.adobe.com / Michael

Urbane 34 - Dekadenprojekt für ein zukunftsweisendes Ruhrgebiet

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Das Ruhrgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten erfolgreich von einer industriellen Hochburg zu einer vielfältigen und zukunftsorientierten Region entwickelt. Durch gezielte Investitionen in Innovation und Technologie etablierte es sich als Zentrum für Forschung und Entwicklung. Die Vielfalt seiner Wirtschaftszweige, von der Energiewirtschaft über die Kreativindustrie bis hin zur Logistik, macht das Ruhrgebiet zu einer robusten Region. Nun soll die erfolgreiche Zukunft des Ruhrgebiets mit dem wegweisenden Projekt „Urbane 34“ in den kommenden zehn Jahren gefestigt werden. Von innovativen Stadtquartieren bis hin zu zukunftsweisenden Technologien –  Urbane 34 soll das Ruhrgebiet in eine strahlende Zukunft führen und als Inspiration für die Entwicklung anderer Metropolregionen dienen.

Hintergründe des Projekts Urbane 34

Die Idee hinter Urbane 34 entspringt dem Wunsch, das Ruhrgebiet als zukunftsfähige und gesunde Metropole des 21. Jahrhunderts zu positionieren. Mit Blick auf die erfolgreiche Entwicklung ähnlicher Großprojekte, wie sie zum Beispiel seit 30 Jahren in Barcelona realisiert werden, erkannten die Initiatoren ihre Chance. Sie wollen das Ruhrgebiet als Vorreiter des europäischen Metropolenwandels etablieren. Bevorstehende Events wie die Fußball-Europameisterschaft 2024, die Manifesta 2026 und die Internationale Gartenausstellung 2027, die allesamt im Ruhrgebiet stattfinden, erhöhen die Motivation, große Infrastrukturprojekte umzusetzen.

Diese Ziele werden mit Urbane 34 verfolgt

Urbane 34 soll das Ruhrgebiet enkelfreundlich machen. Das Bild zeigt einen Opa, der seine Enkelin auf den Schultern hat, beide lachen.
stock.adobe.com / Mladen

Das Hauptziel von Urbane 34 ist, das Ruhrgebiet zum Referenzprojekt des europäischen Metropolenwandels zu machen. Mit der Umsetzung des Projekts wird angestrebt, als Vorbild für andere Metropolregionen einen großen und wichtigen Beitrag zum European Green Deal beizutragen. Mit diesem will die EU ihr Ziel der Klimaneutralität für 2050 erreichen. Ein weiteres Ziel ist deshalb, das Ruhrgebiet zur grünsten Industrieregion der Welt zu machen. Durch die Umsetzung von innovativen Projekten und Maßnahmen wird mit weiterhin angestrebt, den Alltag aller Bewohner:innen nachhaltig zu verbessern und die Region für kommende Generationen enkeltauglich zu gestalten. Um dies zu erreichen, wurde am 10.04.2024 die Strategie Grüne Infrastruktur für die Metropole Ruhr vorgestellt.

In der Übersicht:

  • Ruhrgebiet wird Referenzprojekt des europäischen Metropolenwandels
  • Ruhrgebiet wird grünste Industrieregion der Welt
  • Alltag aller Bewohner:innen nachhaltig verbessern
  • Region enkeltauglich gestalten

Diese Ziele und die damit einhergehenden Bemühungen haben das Potenzial, das Ruhrgebiet zu einem attraktiven Zentrum für Bewohner:innen und Besucher:innen gleichermaßen zu machen. Darüber hinaus trägt die enkeltaugliche Gestaltung der Region dazu bei, die natürlichen Ressourcen zu schützen und die Umweltbelastung zu reduzieren, was wiederum langfristig zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt.

Was beinhaltet das Projekt Urbane 34?

„Die Metropole Ruhr hat sich auf den Weg gemacht hat, die grünste Industrieregion der Welt zu werden“, so äußerte sich Vorstandsvorsitzender des Ruhrparlaments und Oberbürgermeister der Stadt Herne, Frank Dudda, bereits in einem Beitrag zur Entwicklung des Ruhrgebietes. Urbane 34 ist also mehr als nur ein Projekt – es ist eine Vision für eine lebenswerte und nachhaltige Metropolregion. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll das Projekt beispielhafte Entwicklungen und Innovationen hervorbringen, die das Ruhrgebiet zu einem internationalen Leuchtturmprojekt des Fortschritts machen.

Karte des Ruhrgebiets.
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Programmräume & Internationalität
Räumlich erstreckt sich das Projektgebiet über das gesamte Ruhrgebiet. Angestrebt wird noch eine Unterteilung in Programmräume, die jedoch als fließend betrachtet werden. In diesen Programmräumen gibt es verschiedene Transformationsprojekte, die alle dazu beitragen werden, das Ruhrgebiet im Rahmen seiner angestrebten internationalen Tragweite grüner und nachhaltiger zu gestalten.

Leitlinien & Themenfelder
Die folgenden Leitlinien und Themenfelder wurden vom interfraktionellen Arbeitskreis des Regionalverbands Ruhr für Urbane 34 festgelegt und sollen die Entwicklung des Ruhrgebiets bis zum Jahr 2034 prägen.

  • Gesundheit und Raum
  • Stadtquartiere von morgen
  • Zukunftstechnologien, Wirtschaft und digitale Infrastruktur
  • gesellschaftliche Kohäsion (Bildung und Vielfalt)
  • Mobilität der Zukunft
  • Ressourcenwende

Projektplanung & Projektbeteiligung

An der Projektplanung ist ein interfraktioneller Arbeitskreis des Regionalverbands Ruhr beteiligt, der am 08.12.2023 vom Ruhrparlament beschlossen wurde und aus verschiedenen Akteuren besteht. Das letzte Wort hat die Verbandsversammlung des RVR am 28. Juni 2024. Auch Bürger:innen sollen im Laufe der Projektentwicklung aktiv zur Beteiligung eingeladen werden. So können sie eigene Visionen für die Zukunft der Region, in der sie leben, einbringen und verwirklichen.

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Arbeitskreis Urbane 34:

  • Vorsitzender des Verbandsausschusses
  • Planungsbeigeordneter
  • Vertreter:innen der Fraktionen im Verbandsausschuss
  • Anne Kathrin Bohle (beratende Expertin)
  • Alexa Waldow-Stahm (beratende Expertin)

Bewerbungen

Großprojekte in der Dimension von Urbane 34 benötigen viele beteiligte Akteure, um erfolgreich zu gelingen.  Die Städte im Ruhrgebiet haben die Möglichkeit, sich im Rahmen dieses Dekadenprojekts mit Projekten aus den oben genannten Themenfeldern zu bewerben. Für Bewerbungsprojekte ist der Anspruch auf Internationalität der ausschlaggebende Maßstab, weshalb sie eine internationale Strahlkraft aufweisen sollten.

Freiheit Emscher. In der Region bekannt ist etwa schon das Projekt Freiheit Emscher der Städte Essen und Bottrop. Es zielt darauf ab, 1.700 Hektar eines vom Bergbau geprägten Raums für eine zukunftsfähige Nutzung zu entwickeln. In diesem Rahmen umfasst es bestehende Wohn- und Gewerbegebiete, wichtige Infrastrukturen und Grünflächen.

Techno Ruhr International. Für die Stadt Herne wäre die Entwicklung der Zechenbrache des ehemaligen Bergwerks General Blumenthal ein solches beispielhaftes Projekt. Die Vision ist die Schaffung des wegweisenden High-/Green-Tech-Quartiers Techno Ruhr International. Dieses Quartier soll einen Mix aus Wissenschaft, Wirtschaft, Freizeitmöglichkeiten und Grün mit 4.000 Arbeitsplätzen und einer klimaneutralen Seilbahn umfassen.

Zusammenfassung: Was ist Urbane 34?

Urbane 34 ist ein groß angelegtes Transformationsprojekt, das die Metropole Ruhr bis 2034 zur grünsten Industrieregion der Welt verwandeln soll. Verschiedene Programmräume, Leitlinien und Themenfelder geben hierbei die Richtung für ein gesundes, umweltfreundliches und zukunftsfähiges Ruhrgebiet vor. Das Projekt bietet eine einzigartige Chance, die Zukunft der Metropole zu gestalten und die Region zu einem internationalen Vorreiter des nachhaltigen Städtebaus zu machen. Mit der Unterstützung von Städten, Gemeinden, Bürger:innen und externen Expert:innen wird die Metropolregion zu einem zukunftsweisenden und inspirierenden Lebensraum.