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Stadtentwicklung Essen | Im Rahmen des dba Magazins – Ausgabe Nordrhein-Westfalen 2023/2024 präsentiert Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, in einem Vorwort die aktuell geplante Stadtentwicklung.

Portrait vom Oberbürgermeister Essen: Thomas Kufen.
Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen. © Ralf Schultheiß

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

kein Raum in Europa hat in solcher Dichte und Vielfalt prägendere Entwicklungsprozesse erlebt wie die Metropole Ruhr. Die Stadt Essen liegt mitten darin. Der Umbau von Grau zu Grün ist der Stadt Essen durch viele beispielhafte Prozesse gut gelungen: aus der ehemals größten Montanstadt Europas wurde die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 und die Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017.

Das dicht besiedelte Ruhrgebiet hat verständlicherweise wenig freies Bauland, die Stadt Essen erschließt deshalb sehr erfolgreich Industriebrachen im Stadtkern und im äußersten Norden; städtebauliche Großprojekte entstanden und entstehen.

Das Innenstadt-Projekt „Universitätspark / grüne Mitte Essen“:
Es ist selten, dass im Stadtkern noch ein großes Gelände erschlossen werden kann, in Essen war und ist das möglich: Die „grüne Mitte Essen“ oder das „Universitätsviertel Essen“ wurden auf einer seit fast 30 Jahren brachliegenden Fläche eines ehemaligen Güterbahnhofs in der Essener Innenstadt entwickelt. Durch die Revitalisierung des rund 13 Hektar großen Geländes entstand ein urbanes Quartier zum Wohnen, Leben und Arbeiten.

Der Emscher-Umbau im Essener Norden:
Mit der Renaturierung der Emscher und ihrer Nebenflüsse über 30 Jahre hinweg, mit einem Investitionsvolumen von rund 5,4 Mrd. Euro, kann nun eine Fläche von 1.700 Hektar von den Städten Essen und Bottrop in Zusammenarbeit mit der RAG Montanimmobilien GmbH als Projekt „Freiheit Emscher“ – einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Nordrhein-Westfalens – zu einem urbanen Zentrum mit Gewerbe und Industrie umgewandelt werden, mit Ergänzungen bestehender Wohngebiete sowie dem Anlegen von Grünflächen und Freizeitangeboten am Wasser.

Die Stadt Essen hat als Energiehauptstadt Europas die besondere Verpflichtung, den Ausbau erneuerbarer Energien und vor allem den Ausbau der Erzeugung grünen Wasserstoffs zu etablieren; hier setze ich meine Kraft in den von mir gegründeten Wasserstoffbeirat, der mit Unternehmen und Forschungsinstituten besetzt wurde, die vor Ort forschen und wirtschaften, aber auch die Bundesregierung beraten und hier in Essen die Weichen für eine CO2-neutrale Zukunft stellen können. Mit dem Projekt Emscher ist im Essener Norden Baugrund entstanden, auf dem Anlagen zur Wasserstofferzeugung entstehen können. Für die Stadt Essen bedeutet das, neue Quartiere zu entwickeln, moderne Arbeitswelten zu schaffen und Kompetenzen beispielsweise für den Ausbau von erneuerbaren Energien am neuen Standort zu bündeln. Das nördliche Stadtgebiet wird zukunftsfähig gestaltet und die Wirtschaftskraft nachhaltig gestärkt.

Die Stadt Essen wird weiterwachsen. Neue Arbeitsplätze bei Dienstleistern, Handels- und Industrieunternehmen sind zu erwarten. Das bedeutet: für die Essener Wirtschaft ist der Zuzug von Fachkräften sehr wichtig. Dafür wiederum ist ein gemäßigter Mietpreisspiegel hilfreich, aber ebenso eine moderate Anzahl hochwertiger Wohnmöglichkeiten.

Auch um die Vielzahl beruflicher Ein- und Auspendler für einen Wohnsitz in Essen zu begeistern, müssen adäquate Wohnimmobilien zukünftig entstehen. Hier muss zunächst das passende und überzeugende Wohnangebot gebaut werden und dann erst entscheiden sich die Berufspendlerinnen und -pendler für einen Umzug nach Essen. Nur mit einem deutlichen Plus an Wohnungen in allen Segmenten wird es folglich gelingen, dem Essener Immobilienmarkt Stabilität zu geben, seine Nachhaltigkeit zu stärken und die Prosperität zu steigern.

Dafür muss verständlicherweise auch zukünftig in die Höhe gebaut werden. In Essen entstehen zum Beispiel direkt vor dem Hauptbahnhof am Willy-Brandt-Platz moderne Hochhäuser, die gutes Wohnen, zentrales Arbeiten, Einkaufsvielfalt vor der Haustür und direkten Anschluss an den Nah- und Fernverkehr bieten.
Citynahe und wertige Wohnhochhäuser bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern auch eine gute Anlagemöglichkeit.
Zum qualitativen Wohnen gehört nicht nur die bauliche Qualität. Auch das Wohnumfeld muss passen. Die Stadt Essen wertet mit viel Energie ihre Quartiere auf. Gute Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten in direkter Umgebung, eine homogene Nachbarschaft und so viel Grün wie möglich vor der Haustür, sind nur einige Ziele der Essener Stadtplanung – besonders im Bereich des Stadtkerns.

Es ist die Aufgabe unserer Zeit, professionell und gemeinsam an den Themen des nachhaltigen Bauens, der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit und an der Resilienz unserer Städte zu arbeiten.

Die Transformation der Stadt Essen und ihrer Wirtschaft ist ein Generationen-Prozess; ich bin Teil der zweiten Generation, die sich mit aller Kraft dieser Aufgabe widmen darf, das ist mir als gebürtigem Essener Profession und Herzensangelegenheit zugleich!

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Kufen
Oberbürgermeister der Stadt Essen