Die Architektur für die neue Deutschlandzentrale der MSC Mediterranean Shipping Company in der Hamburger HafenCity steht fest: In einem europaweiten Architekturwettbewerb setzte sich das Frankfurter Büro Wandel Lorch Götze Wach (WLGW) mit seinem Team (metaform, Transsolar, Bollinger+Grohmann) durch. Der Siegerentwurf überzeugt durch Offenheit und Leichtigkeit ebenso wie durch effiziente, nachhaltige Bauprinzipien.
Daten & Fakten
- Standort: Quartier Am Lohsepark (Nordosten der HafenCity)
- Grundstücksfläche: 2.600 qm
- Gebäudemaße: 108 m Länge, 22 m Breite
- Nutzungen: Büro: ca. 15.000 m² BGF, Öffentliche Nutzungen (z.B. Showroom, Gastronomie,): 800 – 2000 m² BGF
- Baumaterialien: u.a. Recyclingbeton, aufbereiteter Klinker
- Energieversorgung: Wärmepumpe, Bohrpfähle, Solarpaneele

Helle flexible Arbeitswelten
Das geplante Bürogebäude liegt im Quartier Am Lohsepark der HafenCity direkt am Brooktorhafen. Es wird in der Tradition der Hamburger Fleetbebauung wie die Nachbargebäude teilweise direkt in das Hafenbecken hineingebaut. Der Baubeginn ist für 2026 geplant. Die helle Fassade dient zur klaren Gliederung ebenso wie als außen liegender Sonnenschutz für die großzügigen Fensterfronten. Im Inneren ermöglichen modular gestaltbare Arbeitsplätze eine einfache Anpassung der Büroflächen an die Bedürfnisse der Nutzer. Die großen Fenster erlauben viel natürliche Belichtung. Pflanzenbereiche und Ruhezonen fördern weiterhin die Produktivität. Telefonkabinen und informelle Arbeitsplätze sind ebenso vorgesehen wie Konzentrationszonen mit akustischen Trennwänden. Im Erdgeschoss sind öffentliche Bereiche wie ein Showroom und ein Restaurant vorgesehen.
Nachhaltige Energieversorgung
Der vorgestellte Entwurf verfolgt ein ganzheitliches Nachhaltigkeits- und Energiekonzept, das die Kriterien der DGNB Sonderauszeichnung Umweltzeichen erfüllen soll. Das Gebäude besteht aus einem Massivbausockel, der Recyclingbeton und aufbereitete Klinker nutzt. Für die Wärme- und Kälteversorgung wird eine reversible Wärmepumpe genutzt. Die Abwärme im Gebäude wird dabei wiederverwendet. Zudem kommen Solarpaneele zum Einsatz.

Strategische Bedeutung
Die aktuelle Niederlassung von MSC in Hamburg befindet sich seit 2022 in der Speicherstadt. Für das Schifffahrtsunternehmen, das den globalen Hauptsitz in Genf hat, ist der Bau der Deutschlandzentrale ein weiteres Zeichen der strategischen Bedeutung des Hamburger Hafens und des Potenzials des Standortes an der Deutschen Bucht. Ende 2023 sicherte sich MSC zusammen mit der Stadt Hamburg über 92 Prozent Anteile an der Hamburger Hafen und Logistik AG. Gemeinsam wollen die Stadt Hamburg und MSC die strategische Entwicklung der HHLA und des gesamten Hamburger Hafens vorantreiben. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmte der Transaktion im Herbst 2024 ebenso zu wie die EU-Kommission.
Europaweiter Wettbewerb
Zum Architekturwettbewerb wurden sechs europäische Büros eingeladen: Delugan Meissl Associated Architects (Wien), E2A / Piet Eckert und Wim Eckert / Architekten, (Zürich), gmp International GmbH( Hamburg), Hadi Teherani Architects GmbH( Hamburg), Henning Larsen Architects,(Kopenhagen) und Wandel Lorch Götze Wach GmbH,(Frankfurt a.M). Der ausgewählte Entwurf zeige „einen markanten und robusten Beitrag, der sich als urbaner Baustein in die Entwicklung des Quartiers einbindet und diesem einen guten Auftakt sowie Endpunkt zur Wasserkante verheißt“, so das Urteil der Jury unter Vorsitz von Prof. Jörg Aldinger. Wandel Lorch Götze Wach GmbH teilt sich den ersten Platz mit E2A / Piet Eckert und Wim Eckert / Architekten. Auf den 3. Platz kam gmp.
Öffentliche Ausstellung zum Architekturwettbewerb
06. – 28.05.2025 im HafenCity InfoCenter Kesselhaus, Am Sandtorkai 30, 20457 Hamburg
Di- Fr: 10:00–17:00 Uhr; Sa /So: 11:00–17:00 Uhr; montags geschlossen
Eintritt frei