Das ehemalige Kraftwerk Moorburg wird zu einem wichtigen Standort für grüne Wasserstoffinfrastruktur umgebaut. Mit der Sprengung der Kamine geht der Rückbau zügig voran, um Platz für eine 100-MW-Elektrolyseanlage zu schaffen, die ab 2025 zur Wasserstoffproduktion beitragen soll.
Was passiert mit dem Kraftwerk Moorburg?
Das frühere Kohlekraftwerk Moorburg wird in ein Zentrum für nachhaltige Energie umgewandelt. Dieser Standort soll künftig zur Produktion von grünem Wasserstoff dienen, ein bedeutender Schritt für Hamburgs Klimaziele. Mit der verantwortungsvollen Rückbauarbeit durch die Energie Hub Moorburg GmbH und die Hagedorn Unternehmensgruppe wird das Gelände für den Bau eines leistungsfähigen 100-MW-Elektrolyseurs vorbereitet. Dieser Meilenstein soll schon 2025 zur Dekarbonisierung des Hafens und der umliegenden Industrie beitragen.
Die jüngste Sprengung der Kamine markierte einen sichtbaren Fortschritt des Umbaus. Seit Herbst 2023 sind Rückbauteams aktiv, um das Gelände von den alten Kohleinfrastrukturen zu befreien und Platz für eine moderne Wasserstoffproduktion zu schaffen. Dabei bleibt ein Teil der bestehenden Infrastruktur erhalten und wird für die Wasserstofferzeugung umfunktioniert.
Warum wurde das Kraftwerk Moorburg stillgelegt?
Die Entscheidung, das Kraftwerk Moorburg stillzulegen, war eine Konsequenz der deutschen Energiewende, die auf die Dekarbonisierung der Energieerzeugung abzielt. Die Kohleverstromung, zu der das Kraftwerk über Jahre maßgeblich beitrug, passte nicht länger in die nationalen Klimaziele. Als eines der jüngsten Kohlekraftwerke in Deutschland galt Moorburg als ein Vorzeigeprojekt für Effizienz und Leistung – dennoch wurde der Standort 2021 nach nur sechs Jahren Betrieb stillgelegt.
Die Umwandlung des Kraftwerks in einen grünen Energie Hub Moorburg ist nun ein Beispiel für Hamburgs nachhaltigen Wandel hin zu erneuerbaren Energien. Dieser Standort wird durch den Bau des Elektrolyseurs und die Wasserstoffinfrastruktur nicht nur die lokale Wirtschaft stärken, sondern auch als Modellprojekt für andere Städte in Europa dienen.
Rückbau des Kraftwerks: Die wichtigsten Meilensteine
Der Rückbau des Kraftwerks Moorburg folgt einem strikten Zeitplan und wird von der Energie Hub Moorburg GmbH und der Hagedorn Unternehmensgruppe gesteuert. Der Prozess begann mit der Demontage diverser Anlagenteile und der Sprengung der massiven Kamine. Nachstehend die zentralen Rückbaumaßnahmen:
- Demontage der Rauchgasentschwefelungsanlage
- Rückbau des Gipskreislagers und der Aschesilos
- Sprengung der 130 Meter hohen REA-Kamine
- Umbau bestehender Versorgungsleitungen für die künftige Elektrolyseanlage
Der schrittweise Rückbau ermöglicht den Erhalt bestimmter Gebäudestrukturen wie der Werkstatt und des Lagergebäudes, die später zur Wasserstofferzeugung genutzt werden können. Auch die Hochspannungsanschlüsse werden umgebaut, um erneuerbare Energiequellen einzubinden.
Sicherheit und Schutzmaßnahmen bei der Sprengung
Die Sprengung der Kamine erforderte umfassende Schutzmaßnahmen, um Schäden an umliegenden Anlagen zu verhindern. Spezielle Schutzgerüste und Containerwände schützten die empfindlichen Versorgungsleitungen auf dem Kraftwerksgelände. Die präzise vorbereitete Sprengung verlief kontrolliert, wobei rund 160 Kilogramm Sprengstoff zum Einsatz kamen. Ein vorbereitetes Fallbett minimierte den Aufprall und verhinderte größere Erschütterungen.
Diese Sicherheitsvorkehrungen garantierten eine sichere Sprengung und legten die Grundlage für den anschließenden Recyclingprozess. Ziel ist es, durch das Recycling von Stahlschrott und anderen Materialien eine möglichst hohe Wiederverwertungsquote zu erreichen.
Hamburgs Zukunft als Wasserstoff-Hub
Mit dem Umbau des Kraftwerks Moorburg wird Hamburg zu einem wichtigen Akteur im Bereich grüner Wasserstoff. Der neue Energie Hub Moorburg dient nicht nur zur lokalen Wasserstoffproduktion, sondern wird voraussichtlich eine Schlüsselrolle in der Versorgung der deutschen Industrie spielen. Das Projekt ist Teil der Initiative „Hamburg Green Hydrogen Hub“ (HGHH), welche bereits im Sommer nationale Fördermittel erhielt.
Durch die Einbindung dieses Hubs in das bestehende Infrastruktur-Netzwerk plant Hamburg, Wasserstoff als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen zu etablieren. Dieses Bauprojekt in Hamburg markiert einen großen Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energiezukunft.
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