Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 steht laut Verkehrsminister Bernreiter die „größte Linienneuerung im Münchner S-Bahnnetz seit 15 Jahren“ bevor. Um das Angebot der Bahn in München auszuweiten, wird die Strecke der S7 geteilt und die S5 erlebt ein Comeback.
In der bayrischen Landeshauptstadt bestand Handlungsbedarf, um die Pünktlichkeit der S-Bahnen zu verbessern. Im Jahr 2021 waren noch 92,7% der S-Bahnen pünktlich und nur 6% sind ausgefallen. 2023 sind nur noch 90% der Züge pünktlich gewesen und der Ausfall belief sich auf 8,4%. Die S7 kam deutlich häufiger unpünktlich durch das Verkehrsnetz Münchens. 2023 waren zwar 90,4% der Bahnen pünktlich, doch auf dem Westast nur 87,9%. (Die aufgeführten Pünktlichkeitsquoten beziehen sich auf eine Verspätung ab sechs Minuten.)
Damit die S7 wieder pünktlicher durch München fährt, hat der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) nun zugestimmt, die S7 zu teilen und die S5 wieder einzusetzen. Die Linie S5 gab es seit Beginn der Münchner S-Bahn-Ära 1972. Ende 2009 war die Linienbezeichnung durch die Inbetriebnahme des neuen S-Bahnhofs München Hirschgarten und der damit erfolgten Umstrukturierung und Umbenennung der S-Bahn-Linien entfallen.
Streckenänderung der S7 in München
- Wolfratshausen – Münchener Hauptbahnhof
- Haltestelle Hackerbrücke nicht mehr bedient
- Umsteigemöglichkeiten an der Station Donnersbergerbrücke
- In Hauptverkehrszeiten: weniger Züge zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof, dafür mehr Langzüge.
Die Linie S7 fährt künftig nicht mehr durch die Stammstrecke, sondern nur noch zwischen Wolfratshausen und dem Münchner Hauptbahnhof. Oberirdisch kommt sie auf Gleis 36 an. Die Haltestelle Hackerbrücke bedient sie dadurch nicht mehr. Fahrgäste können an der Station Donnersbergerbrücke am selben Bahnsteig komfortabel zu den anderen S-Bahn-Linien umsteigen.
Von allen Linien ist die S7 am besten an die U-Bahn angebunden. Umstiege sind in Obersendling (U3), am Harras (U6) und am Heimeranplatz (U4 + U5) möglich.
In den Hauptverkehrszeiten werden im Abschnitt zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof weniger Züge fahren: Drei Züge weniger je Stunde und Richtung. Dafür wird es mehr Fahrten mit Langzügen geben. Die S7 fällt nach dem Münchener Hauptbahnhof weg und die neue S5 nutzt die Fahrzeiten der 10-Minuten-Takt-Züge der S8.
„Schon bei kleinen Verspätungen der heutigen S7 gerät der fein austarierte Fahrplan auf den eingleisigen Abschnitten ins Wanken, was sich schnell auf die gesamte Linie und Stammstrecke auswirken kann. Mit der neuen Aufteilung lassen sich diese Folgeeffekte reduzieren. Da die künftige S7 am Hauptbahnhof endet, ist sie außerdem nicht mehr von Beeinträchtigungen auf der Stammstrecke betroffen. Dadurch erreichen Fahrgäste auch Busanschlüsse an Knotenpunkten wie zum Beispiel in Solln oder Höllriegelskreuth zuverlässiger“, erklärt Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG.
Neustart der S5 in München
- Regulär: Kreuzstraße – Pasing
- An Arbeitstagen morgens & nachmittags: Kreuzstraße – Germering-Unterpfaffenhofen
- Einzelfahrten: Kreuzstraße – Weßling
Die Linie S5 verbindet künftig Kreuzstraße mit Pasing und wird im Netzplan petrolblau dargestellt. An Wochentagen wird sie in den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags bis Germering-Unterpfaffenhofen bzw. Weßling verlängert. Dort sorgt sie zusammen mit den Zügen der S8 für den Zehn-Minuten-Takt in den gewohnten Fahrzeiten. In Pasing gibt es mit dieser fünften S-Bahn-Linie ein Viertel mehr Fahrtmöglichkeiten als bisher. Dies stärkt die innerstädtische Ost-West-Achse und trägt auch der dynamischen Siedlungsentwicklung im Umfeld der Bahnstationen Pasing, Laim und Hirschgarten Rechnung.
Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn München: „Es ist toll, dass der Freistaat hier gemeinsam mit uns neue Wege geht. Das Comeback der S5 ist die größte Neuerung im münchener Liniennetz seit Jahrzehnten und eine echte Win-Win-Situation. Wir machen die heutige S7 zuverlässiger und entsprechen mit der Aufteilung auch den Wünschen der Landkreise und Anrainerkommunen. Gleichzeitig reduzieren wir die Belastung unserer Hauptschlagader Stammstrecke in den Spitzenzeiten und machen damit das gesamte S-Bahn-System stabiler. Davon erwarten wir uns positive Effekte auf die Zuverlässigkeit, von denen all unsere Fahrgäste profitieren. Ein wichtiger Baustein für eine Starke Schiene in der Metropolregion München.“
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