Bamberg ist eine attraktive und zugleich wachsende Stadt. Eine aktuelle Prognose der Otto-Friedrich-Universität erwartet für die kommenden Jahre eine deutliche Bevölkerungszunahme: Um das Jahr 2030 werden demnach in der Welterbestadt über 80.000 Einwohnerinnen und Einwohner leben. Wir sind eine Schwarmstadt, die Beliebtheit ist wegen der hohen Lebens- und Wohnqualität unübersehbar.
Dieser Herausforderung stellen wir uns mit klaren Strategien: Der größte Vorstoß ist sicherlich die Schaffung von neuem Wohnraum auf dem Gelände des ehemaligen Stützpunktes der US-Army, der Lagarde-Kaserne. Im Frühsommer 2022 konnten wir in den „Lagarde-Höfen“ bereits Richtfest für die ersten 350 Wohnungen feiern. Bereits vor der Energiekrise haben die Stadtwerke Bamberg dort auf ein zukunftsweisendes Energiekonzept gesetzt, das es so innerhalb der bestehenden städtischen Infrastruktur noch nicht gibt: Mitten in der Stadt werden 70 Prozent der benötigten Wärme mit Ressourcen direkt vor Ort erzeugt. Herzstück der Energieversorgung ist die neue Energiezentrale mit Blockheizkraftwerk, Energiespeicher, Pumpen und Fernwärmetechnik. Vorbildlich!
Mit der Konversion und dem viergleisigen Bahnausbau durch Bamberg verändern sich die Verkehrswege in der Stadt. Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit VDE 8.1. ist eines der größten Infrastrukturvorhaben in der über 1000-jährigen Geschichte unserer Welterbestadt. Gleichzeitig wird es mehr Menschen den Wechsel vom Auto zur Bahn ermöglichen. Dies ist umso bedeutender, da die zunehmende Bevölkerung auch mehr Verkehr verursacht. Mit dem neuen Verkehrsentwicklungsplan 2030 legen wir den modernen Rahmen fest. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich in den Prozess eingebracht. Bei der konkreten Ausgestaltung setzen wir weiterhin auf die Mitwirkung der gesamten Stadtgesellschaft. Künftig sollen drei von vier Wegen im Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr zurückgelegt werden.
Gleichzeitig ist klar, dass der öffentliche Raum bei der Stadtentwicklung nicht unbegrenzt zur Verfügung steht: Nicht jede Freifläche im Stadtgebiet darf überplant werden, wir brauchen auch „grüne Oasen“. Der Fokus liegt hierbei wegen des Klimawandels mehr denn je auf dem Erhalt der Lebensqualität und der Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Die Frage, wie wir unsere Stadt abkühlen können, beschäftigt uns genauso wie der Spagat zwischen dem Erhalt des Welterbe-Status und der Schaffung von weiteren Photovoltaik-Anlagen auf Dächern in historischen Bereichen.
Als Kommune können wir vor allem durch eine nachhaltige energetische Sanierung unserer eigenen Gebäude einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das tun wir bei Schulgebäuden, Rathäusern und sonstigen öffentlichen Einrichtungen.
Die Stadtbau GmbH, unser städtisches Wohnungsunternehmen, widmet sich der sicheren und sozialverantwortbaren Wohnungsversorgung Bambergs. Bezahlbarer und sozialverträglicher Wohnraum ist und bleibt auch in Bamberg eine besonders wichtige Zukunftsaufgabe, besonders vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise und steigender Lebenserhaltungskosten. Eine wirtschaftliche Sanierung der ehemaligen „US-Offizierssiedlung“ durch die Stadtbau ist ebenso ein Vorzeigeprojekt wie der Neubau des „Ulanenparks“ – ein Quartier auf einer ehemaligen innerstädtischen Industriebrache, geschaffen für Menschen aller Altersstufen, inklusive eines Nahversorgers, Gastronomie und optionaler Gesundheitsleistungen.
Wir denken stets neue Wege der Mobilität mit. Etwa, indem wir Stellplätze für Lastenfahrräder, die wir im Übrigen auch finanziell fördern, oder Car-Sharing-Parkplätze bei Neubauprojekten und Sanierungsvorhaben verpflichtend schaffen. Grundlage für die weiteren zukunftsweisenden Projekte ist der Flächennutzungsplan, den wir gerade mit großer Motivation überarbeiten und gemeinsam mit der Bürgerschaft reformieren werden.
Bamberg ist als Wohn- und Arbeitsort besonders begehrt. Als Kommune ist es unsere Aufgabe, die Lebensqualität in dieser Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger so zukunftssicher wie möglich zu gestalten. Das gilt für alle Menschen, die ihre Heimat in Bamberg finden.
Herzliche Grüße
Ihr Andreas Starke
Oberbürgermeister der Stadt Bamberg
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