Spatenstich im Werk von Heidelberg Materials in Lengfurt. © Claus Uhlendorf

Heidelberg Materials in Lengfurt: Pionierarbeit in der CO₂-Abscheidung

Empfehlung der dba

Luftbild des Schwalbenhofs in Kitzingen.

Schwalbenhof Kitzingen

Wir stellen Ihnen hier ein einzigartiges Bestandsobjekt vor, ...
Schneider Engineering GmbH

Schneider Engineering GmbH

Ihre Projekte. Als Partner. Aus einer Hand. Wir ...
Ausstellungsraum eines Bembé Parkett Studios. Viele Holzmuster sind an den Wänden zu sehen.

Bembé Parkett GmbH & Co. KG

Von der Fertigung über die Verlegung bis zur ...
Auf dem Profilbild der Holcim Beton und Betonwaren GmbH sind zwei begrünte Hochhäuser zu sehen.

Holcim Beton und Betonwaren GmbH

TRANSPORTBETON - DER UNIVERSELLE BAUSTOFF UNSERER ZEIT Nachhaltig ...

Verwandte News

Visualisierung des neuen Staatsarchivs in Kitzingen

Staatsarchiv Kitzingen - Richtfest für d...

Das Staatsarchiv Kitzingen ist ein funktionaler Archivbau mit ...
Bauen, bauen, bauen? Das neue Baudogma auf dem Prüfstand

Bauen, bauen, bauen? Das neue Baudogma a...

In diesem Jahr fand der 13. Wohnungsbau-Tag der ...

Am 19. Juni 2024 feierten Heidelberg Materials und Linde in Lengfurt den Spatenstich für die weltweit erste großtechnische CO₂-Abscheide- und Aufbereitungsanlage in der Zementindustrie. Diese innovative Anlage im Zementwerk Lengfurt wird Kohlendioxid abscheiden, verflüssigen und als Rohstoff für industrielle Anwendungen weiterverwerten. Mit einer jährlichen Abscheidekapazität von 70.000 Tonnen CO₂ soll die Anlage 2025 in Betrieb gehen und einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten.

Heidelberg Materials und Linde erreichen in Lengfurt Meilenstein für Zementindustrie

Innovative CO₂-Abscheidungstechnologie

Heidelberg Materials und Linde haben gemeinsam das Joint Venture „Capture-to-Use“ (Cap2U) gegründet, um im bayrischen Lengfurt die erste großtechnische CO₂-Abscheide- und Aufbereitungsanlage in der Zementindustrie zu bauen und zu betreiben. Diese Anlage wird Kohlendioxid abscheiden und verflüssigen, wodurch es als Rohstoff weiterverwendet werden kann. Die Abscheidung erfolgt mithilfe einer speziell entwickelten Aminwäsche-Technologie, die das CO₂ direkt aus dem Abgasstrom des Zementklinkerofens abtrennt.

Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung von Heidelberg Materials Deutschland, betonte die Bedeutung des Projekts in Lengfurt. Er erklärte, dass die Technologie zum ersten Mal in großtechnischem Maßstab in der Zementindustrie in Deutschland angewendet werde. Das abgeschiedene CO₂ werde so aufbereitet, dass es in der Lebensmittelindustrie als Kohlensäure wiederverwendet werden könne. Diese Technologie trägt dazu bei, den CO₂-Fußabdruck der Produktionsstandorte und Produkte von Heidelberg Materials erheblich zu reduzieren.

Bedeutung für die Industrie

Andreas X. Müller, Managing Director von Linde Gas Deutschland, unterstrich die Rolle von Linde in der Unterstützung der Schwerindustrie bei der Dekarbonisierung. Er hob hervor, dass das Bauprojekt in Lengfurt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu weniger Treibhausgasemissionen in der Zementindustrie darstelle. Die Zusammenarbeit mit Heidelberg Materials in Lengfurt ermögliche es, das Angebot von Linde zu erweitern und Kunden eine sichere und hochwertige Versorgung mit CO₂ zu bieten.

Technische Details und Planung

Umfang der Anlage

Das Cap2U-Projekt umfasst nicht nur die Abscheidung von CO₂, sondern auch die Verflüssigung und Reinigung des Gases. Die geplante Menge an gereinigtem und verflüssigtem CO₂ beträgt etwa 70.000 Tonnen pro Jahr. Linde Engineering ist für die Planung und den Bau der Anlage verantwortlich. Durch den Einsatz der Aminwäsche-Technologie wird das Kohlendioxid direkt aus einem Teil des Abgasstroms des Zementklinkerofens abgetrennt.

Die Anlage wird durch weitere Einrichtungen ergänzt, darunter Tanks zur Zwischenlagerung des verflüssigten CO₂ und Verladeeinrichtungen. Diese umfassende Infrastruktur ermöglicht es, das abgeschiedene CO₂ effizient zu verarbeiten und für verschiedene industrielle Anwendungen bereitzustellen.

Interessante Daten der Anlage von Heidelberg Materials und Linde in Lengfurt

  • Abscheidekapazität: 70.000 Tonnen CO₂ pro Jahr
  • Technologie: Aminwäsche
  • Verwendungszweck: Chemie- und Lebensmittelindustrie
  • Eröffnung: 2025
  • Fördermittel: 15 Millionen Euro

Wirtschaftliche und ökologische Vorteile

Fördermittel und Unterstützung

Für die Umsetzung des Projekts im Zementwerk Lengfurt stehen neben den Investitionen des Joint Ventures auch rund 15 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Diese stammen aus dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bereitgestellt wird. Die finanziellen Mittel unterstützen die Entwicklung und den Bau der CO₂-Abscheide- und Verflüssigungsanlage und tragen dazu bei, die Ziele der Dekarbonisierung in der Industrie zu erreichen.

Langfristige Perspektiven

Mit dem Cap2U-Projekt setzen Heidelberg Materials und Linde in Lengfurt einen neuen Standard in der Zementindustrie. Die innovative CO₂-Abscheide- und Aufbereitungsanlage in Lengfurt ist nicht nur ein technologischer Durchbruch, sondern auch ein entscheidender Schritt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts könnte als Modell für ähnliche Initiativen weltweit dienen und einen bedeutenden Beitrag zum globalen Klimaschutz und nachhaltigen Gebäuden leisten.

Zukunftsperspektiven der CO₂-Abscheidung

Wertschöpfung und Nachhaltigkeit

Heidelberg Materials und Linde haben die Vision, CO₂ nicht nur in Lengfurt als wertvollen Rohstoff zu nutzen und damit einen nachhaltigen Kreislauf zu schaffen. Durch die innovative Technologie und die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen wird die Zementindustrie in eine umweltfreundlichere Zukunft geführt. Das Cap2U-Projekt ist ein beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeiten, die sich durch technologische Innovation und Partnerschaften in der Industrie eröffnen.

Heidelberg Materials und Lindes Modell für die Zukunft außerhalb von Lengfurt

Die innovative CO₂-Abscheide- und Aufbereitungsanlage in Lengfurt könnte als Vorbild für ähnliche Projekte weltweit dienen. Sie zeigt, wie technologische Fortschritte und Kooperationen dazu beitragen können, die Industrie umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer kohlenstoffarmen Zukunft und setzt neue Maßstäbe für die Zementindustrie.