Congress Center Hamburg © Piet Niemann

Finalisten für den 11. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur stehen fest

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Die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins in München, das Congress Center in Hamburg und die U-Halle in Mannheim haben es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in die Endauswahl geschafft. Wie im vergangenen Jahr wählte die Jury damit Projekte aus, die auf vorbildliche Art mit dem Bestand umgehen. Der Architekturpreis kürt Projekte, die in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und architektonische Qualität überzeugen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur wird in diesem Jahr zum 11. Mal gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Das Gewinnerprojekt wird am 24. November 2023 im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf bekannt gegeben.

„Die drei Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur finden auf ganz unterschiedliche Weise Antworten auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagt DGNB Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. „Der Erhalt von Bestandsbauten und deren sinnvolle Weiternutzung ist nicht nur elementar für das Erreichen der Klimaziele. Es geht auch immer darum, die Identität von Quartieren, Städten und Regionen durch eine gewachsene Baukultur zu stärken. Dieser Wert soll noch mehr ins Bewusstsein von Bauherrinnen und Bauherren gelangen, um Abriss zu vermeiden. Die Finalisten zeigen, wie der Bestandserhalt sowohl gestalterisch als auch gebäudetechnologisch für eine Weiternutzung hervorragend gelingen kann.“

Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein © Sebastian SchelsLanzPk, Odessa

Gebäudetransformation: Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein in München

Im Münchner Stadtteil Schwabing leistet die neue Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins einen relevanten Beitrag zur Transformation des Gebäudebestands. Die von Element · A Architekten geplante Revitalisierung des viergeschossigen Bestandsbau aus den 1970er-Jahren wurde ressourcenschonend mittels Holz-Massivbauweise um zwei Geschosse, inklusive der Kernzone, aufgestockt. Trotz äußerer Einflüsse wie Lärm- und Emissionsbelastung kommt das Haus ohne Komfortverlust für die Mitarbeitenden mit einer reduzierten Gebäudetechnik aus. Ein neues Atrium verbindet alle Geschosse der von hellem Holz dominierten Arbeitswelt miteinander. Die markante Gebäudehülle aus einer Holz-Pfosten-Riegelfassade und einem vorgelagerten, begrünten Holzgerüst auf zwei Seiten bildet einen wegweisenden Baustein in der von funktionalen Bürobauten dominierten Umgebung.

Ein Finalist im Wettbewerb um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
Congress Center Hamburg © Piet Niemann

Revitalisierung: Congress Center Hamburg

Das CCH – Congress Center Hamburg aus dem Jahr 1973 wurde durch die Arbeitsgemeinschaft agn Leusmann/Tim Hupe Architekten modernisiert und zukunftsfähig erweitert. Vor 50 Jahren galt der terrassenförmig angelegte Betonbau mit angeschlossenem Hotelhochhaus als eines der modernsten und größten Kongressbauten in Europa. Heute ergänzt eine neue repräsentative Eingangshalle das denkmalgeschützte Ensemble. Das Klimakonzept, welches die neue Fassade mit auskragenden Deckenplatten als Sonnenschutz ebenso einbezieht wie die intelligente Steuerung der Fassadenöffnungen, ermöglicht den Verzicht auf eine energieintensive Klimatisierung. Dank der gekonnten Anpassung an die veränderten Bedürfnisse in Verbindung mit einer energetischen Sanierung und dem respektvollen Umgang mit dem Bestand ist ein flexibler und zeitgemäßer Veranstaltungsort entstanden.

U-Halle © Buga 2023 gGmbH

Umbaukultur: U-Halle in Mannheim

Die U-Halle in Mannheim ist ein ambitioniertes Beispielprojekt für eine zeitgemäße Umbaukultur. Das schlichte, 700 Meter lange ehemalige Distributionszentrum der amerikanischen Streitkräfte auf dem Spinelli Militärgelände wurde im Zuge der Bundesgartenschau BUGA 23 in einen prägnanten Ort mit Flächen für Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie verwandelt. Darüber hinaus bietet das vom Büro Hütten & Paläste geplante Projekt viel Potenzial zur Entwicklung einer Nachnutzung über die Bundesgartenschau hinaus. Durch das segmentweise Öffnen des Gebäudes sind zwischen den ausgebauten Teilen der U-förmigen Halle entsiegelte, begrünte Freiräume entstanden. Der Umbau wurden weitestgehend zirkulär ausgeführt, auch rückgebaute Teile wurden und werden in diesem Sinne wiederverwendet.

Preisverleihung auch im Livestream

Welches der drei Projekte in diesem Jahr den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur erhält, wird am 24. November 2023 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf bekanntgegeben. Für alle, die nicht vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen können, besteht die Möglichkeit, die Preisverleihung zwischen 13:30 und 14:30 Uhr im Live-Stream über dnp.tv zu verfolgen. Im letzten Jahr wurde das Hotel Wilmina in Berlin als hervorragendes Beispiel für die Nachverdichtung im Gebäudebestand bei gleichzeitig verantwortungsvollem Umgang mit einem schwierigen Erbe mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ausgezeichnet.

Weitere Informationen, die Jurybegründung zu den einzelnen Projekten und eine Übersicht der diesjährigen Jurymitglieder gibt es auf der Webseite des Wettbewerbs und auf der Webseite der DGNB.

Die Finalisten in der Übersicht:

Bundesgeschäftsstelle Deutscher Alpenverein, München-Schwabing

  • Bauherr: Deutscher Alpenverein e.V.
  • Architekt (Konzeption und Entwurf): hiendl schineis architektenpartnerschaft
  • Entwurfsplanung und Realisierung: ELEMENT · A Architekten BDA, Christian Taufenbach
  • Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung: merz kley partner, Dornbirn
  • Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung: Transsolar Energietechnik GmbH, München
  • Landschaftsarchitektur: mk.landschaft, München

Revitalisierung Congress Center Hamburg, Hamburg

  • Bauherr: CCH Immobilien GmbH & Co.KG
  • Architekt: ARGE agn Leusmann/TIM HUPE Architekten
  • Nachhaltigkeitsmanagement/ -monitoring: ikl Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Kunibert Lennerts GmbH
  • Tragwerksplanung: ARGE WETZEL & von SEHT mit WTM ENGINEERS GmbH, Hamburg
  • Fassadenplanung: R+R Fuchs, München
  • Bauphysik und Bauakustik: Müller-BBM GmbH, Berlin
  • Brandschutz: HHP West Ingenieure GmbH, Bielefeld
  • Bauleitung: LV-Baumanagement AG, Hamburg

U-Halle, Mannheim

  • Bauherr: Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH
  • Architekt: Hütten & Paläste
  • Haustechnik: SBI GmbH, Walldorf
  • Brandschutz: Stümpert-Strunk GmbH, Ludwigshafen