Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur hat erneut die herausragendsten Projekte der Bauwelt ins Rampenlicht gerückt. In diesem Jahr wurden neun bemerkenswerte Bauprojekte nominiert, die nicht nur durch ihre innovativen und nachhaltigen Ansätze überzeugen, sondern auch als Katalysatoren für soziale Transformationen dienen. Mit einer beeindruckenden Vielfalt, die von der Umwandlung einer Kirche in eine Kindertagesstätte bis hin zu fortschrittlichen Bildungsbauten reicht, zeigen die diesjährigen Finalisten, wie Architektur als Motor für nachhaltige Entwicklung genutzt werden kann. Die Auszeichnung wird zum zwölften Mal in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. verliehen und findet im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 29. November 2024 in Düsseldorf statt.
Innovationskraft der Nachhaltigkeit in der Architektur
Die von der Fachjury nominierten Projekte setzen neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit in der Architektur. Prof. Amandus Samsøe Sattler, Präsident der DGNB und Vorsitzender der Jury, lobt die Vielfältigkeit der eingereichten Arbeiten. Besonders die Bereiche Bildungs- und Sozialbauten stechen mit innovativen Konzepten hervor, die trotz begrenzter finanzieller Mittel einen spürbaren gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.
Die Fachjury, bestehend aus renommierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft, hat die Nominierten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur mit großer Sorgfalt ausgewählt. Die Jurymitglieder, bewerteten die Projekte nach Kriterien der Nachhaltigkeit, Innovation und sozialen Wirkung. Am 29. November 2024 werden die Gewinnerprojekte im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf bekannt gegeben.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur setzt ein deutliches Zeichen für die Rolle der Architektur in der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft. Durch die Anerkennung von Projekten, die nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch nachhaltig sind, wird der Weg zu einer besseren, gerechteren und umweltfreundlicheren Gesellschaft geebnet. Diese Nominierungen unterstreichen die Bedeutung des Preises und die Notwendigkeit, nachhaltige Bauprojekte zu fördern, die als Vorbilder für zukünftige Generationen dienen.
Bildungsstätten als Vorbilder für die Bauwende
Unter den neun nominierten Projekten befinden sich gleich fünf Bildungsbauten, die die Bauaufgaben Lernen und Wissensvermittlung auf beeindruckende Weise adressieren. Die Erweiterung des Montessori Zentrums in Nürnberg, geplant von Diezinger Architekten, ist ein herausragendes Beispiel für den Einsatz von Lowtech-Ansätzen im Bildungsbereich. Der dreigeschossige Bau fördert Interaktion und Gemeinschaftsgefühl unter Schülerinnen und Schülern. Ebenfalls überzeugend ist der zweigeschossige Holzbau der Kita „Weiße Stadt“ in Oranienburg, entworfen von Knoche Architekten. Die zirkuläre Bauweise und die wartungsarme Haustechnik machen dieses Projekt zu einem leuchtenden Beispiel für nachhaltiges Bauen.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist die Umnutzung der Johanneskirche in Leverkusen durch das Architekturbüro zweipink. Die Kirche aus dem Jahr 1954 wurde in eine flexibel nutzbare Kindertagesstätte verwandelt, wobei der denkmalgeschützte Charakter erhalten blieb. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie ungenutzte Gebäude durch durchdachte Umnutzung neues Leben eingehaucht werden kann.
Vorbildliche Projekte zur gesellschaftlichen Transformation
Neben den Bildungsbauten präsentieren die nominierten Projekte eine breite Palette an Lösungsansätzen für die gesellschaftliche Transformation.Die Erweiterung Werk II Fa. elobau des Büros f64 Architekten in Leutkirch im Allgäu steht exemplarisch für den Einsatz lokaler Materialien und Handwerkskunst. Der Entwurf bietet den Mitarbeitenden von elobau ein Arbeitsumfeld, das durch gleiche Wertschätzung von Produktion und Verwaltung geprägt ist.
Ein weiteres Highlight ist der Sport- und Bildungscampus in Bürstadt, entworfen vom Büro prosa Architektur + Stadtplanung. Das quartiersoffene Gebäude fördert den sozialen Zusammenhalt und bietet Raum für vielseitige Nutzungsmöglichkeiten, die klimafreundliches Bauen und gesellschaftliche Interaktion vereinen.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2024 – alle nominierten Projekte
Lehrhalle „Verschnitt“, Bergrheinfeld
- Bauherr: Riedel Bau AG
- Architektur: ASAP Institut für nachhaltige und klimagerechter Architektur GmbH
Montessori Zentrum, Nürnberg
- Bauherr: MONTESSORI Förderkreis Nürnberg e.V.
- Architektur: Diezinger Architekten GmbH
- Freianlagen: Adlerolesch GmbH
- Bauphysik: IB Hausladen GmbH
- Tragwerk: Tragraum Ingenieure PartmbB
Hybrid-Flachs Pavillon, Wangen im Allgäu
- Bauherrin: Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024
- Architekt: Exzellenzcluster IntCDC – Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur / ICD Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung / ITKE Institut für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen, Universität Stuttgart
Kita „Weiße Stadt“, Oranienburg
- Bauherrin: Stadt Oranienburg, vertr. durch BIG Städtebau GmbH
- Architektur: Knoche Architekten
- Tragwerksplanung: IB Glosch
- Bauphysik: Knoche Architekten mit ISG Bauphysik Dr. Blechschmidt & Reinhold
Sport- und Bildungscampus, Bürstadt
- Bauherr: Jugendförderverein / Stadt Bürstadt vertreten durch: Magistrat der Stadt
- Architekt: prosa Architektur + Stadtplanung | Quasten Rauh PartGmbB
- Energieplanung Wärmenetz: Team für Technik
Kindertagesstätte Johanneskirche, Leverkusen
- Bauherr: Kirchenkreis Leverkusen der Evangelischen Kirche im Rheinland
- Träger: Evangelischer Kita-Verband
- Architektur: zweipink Pink Architekten Partnerschaft mbB
- Projektsteuerer: Diederichs Projektmanagement AG & Co.KG
- Tragwerksplanung: GEHLEN Partnerschaft Beratender Ingenieure mbB
- Bauphysik: e² energieberatung GmbH
- Außenanlagen: naturWERKstatt Burkhard Bunse
- Umwelttechnik: Reducta GmbH
- Stadt Wangen im Allgäu
Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V., Dresden
- Bauherr: Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ortsverband Dresden
- Architektur: Alexander Poetzsch Architekturen
- Petschow + Thiel Projektmanagement GmbH
Erweiterung Werk II Fa. elobau, Leutkirch
- Bauherr: elobau GmbH & Co. KG
- Architektur: f64 Architekten und Stadtplaner GmbH
- Landschaftsarchitektur: Baron Landschaftsarchitekt
- Tragwerksplanung: Helber + Ruff
- Energiekonzept, Ökobilanzen: Transsolar
Collegium Academicum, Heidelberg
- Bauherrin: Collegium Academicum GmbH
- Architektur: DGJ Architektur GmbH
- Bauleitung: Biek Architektur
- Freianlagen: GDLA/Gornik Denkel landschaftsarchitektur partg mbb
- Holzbau: ZÜBLIN Timber GmbH
- Bauphysik: ina Planungsgesellschaft mbH