Das dynamische Stadtentwicklungsgebiet Berg am Laim ist geprägt durch Gewerbe und Industrie. Durch zahlreiche Neuentwicklungen und die Etablierung des Munich Art Districts entsteht ein neuer urbaner Raum. Ziel war es, bei der Planung des Neubaus Anlehnungen an die industrielle Vergangenheit aufzunehmen und das Umfeld städtebaulich und architektonisch aufzuwerten. Das Bürogebäude New Eastside nimmt die Kubatur des ursprünglichen Bestandes in der Münchener Umgebung auf, schafft aber Platz für eine Durchwegung von Fußgängern und Fahrradfahrern des städtischen Gefüges zwischen der Streitfeldstraße und Neumarkter Straße. Der öffentliche Weg weitet sich zu den drei begrünten Höfen der kammartigen Gebäudestruktur auf.
Der Entwurf spielt mit Motiven der historischen Industriearchitektur und erinnert damit an den ehemaligen Produktionsstandort. Klinker, Profilglas und die architekturprägenden Sheddächer werden neu interpretiert und kombiniert. Es entsteht ein fünfgeschossiges Bürogebäude mit fünf Bauteilen, deren Differenzierung über Einschnitte der sechs Höfe, Rücksprünge und eine unterschiedliche Höhenentwicklung der Sheddächer erfolgt. Die Sichtachse entlang der öffentlichen Magistrale wirkt auf diese Weise wie eine urbane Straßenflucht von mehreren Gebäuden.
Durch verschiedene Gestaltungselemente wird die Dreiteiligkeit der Fassade des News Eastside hervorgehoben. Das zweite und dritte Obergeschoss bilden eine gestalterische Einheit und stechen dadurch besonders hervor. Die raumhohe umlaufende Verglasung erhält eine vorgesetzte Fassade aus Profilglas. Die spektakuläre Dachkonstruktion ist das architektonisch prägende Merkmal des Bürogebäudes. Das „Sägezahndach“ war auch das Wahrzeichen des alten Gebäudes. In den Galeriegeschossen im dritten Obergeschoss werden teilweise Raumhöhen von bis zu 8,50m erreicht.
Innenarchitektur
Das Gestaltungskonzept der Innenräume und der Allgemeinflächen des New Eastside in München setzt sich aus dem Dreiklang von Ziegel, Sichtbeton und schwarzem Metall zusammen. Die Hauptfoyers, Nebeneingänge in den Höfen und die Aufzugsvorräume greifen das Motiv der roten Klinkerfassade wieder auf. Roher Sichtbeton in hoher Qualität und beschichteter Estrich dienen als Kontrast zum Klinker und sind die vorherrschenden Materialien in den Büroflächen.
Durch die 30m tiefen Räume in Kombination mit den großen Sprossenfenstern aus schwarzem Metall entsteht ein Loft Charakter. Durch die mittige, horizontale Erschließung und Anordnung der Versorgungskerne, wird eine große Flexibilität und perfekte Flächenausnutzung des Bürogebäudes erzielt. Eine Verbindung der Flächen ist sowohl über eine gesamte Etage als auch als Haus in Haus Lösung über mehrere Stockwerke möglich. Die einzelnen Büroeinheiten mit 400 m² sind frei zusammen schaltbar. Ab dem ersten Obergeschoss sind den Büros Terrassen und Balkone als Austrittmöglichkeiten zugeordnet.
Insgesamt verfügt das New Eastside über ca. 670 m² begehbare Dachgärten mit Außenküchen und Kräutergärten, mit direkter Verbindung zu den Büros. Im Erdgeschoss sind die sechs Höfe Teil der Nutzungseinheiten. Großzügige Sitzmöglichkeiten und Pflanzenbeete erweitern die Büroflächen.
Dieses Projekt teilen:Planungszeit:
seit 2016
Fertigstellung:
2021
Bruttogeschossfläche:
21.400 m²
Zertifizierung:
LEED Gold
Optima-Aegidius-Firmengruppe
Oliv GmbH Thomas Sutor Architekt