Gymnasium Nord Frankfurt

Gymnasium Nord Frankfurt
Europas größte Schule in Holzmodulbauweise steht im Frankfurter Stadtteil Westhausen. Das achtzügige Gymnasium mit Mensa und Dreifeldsporthalle bietet 2000 Schüler*innen einen qualitätsvollen Ort zum Lernen, der alle Ansprüche hinsichtlich Orientierung, Komfort und Großzügigkeit erfüllt, obwohl es sich um ein Provisorium handelt, das für eine Nutzung von bis zu 50 Jahren ausgelegt ist.

Zukunftsfähiger Schulmodulbau
Innerhalb weniger Monate wurde das temporäre Gymnasium Nord als modularer Holz-Beton-Hybridbau errichtet. Die Umwidmung des ursprünglich als Erweiterungsfläche für den Friedhof Westhausen vorgesehenen Areals ermöglichte es der ARGE raumwerk & Spreen Architekten, das dort befindliche Bestandsschulgebäude um drei weitere Schulbauten, eine Mensa und eine Dreifeldsporthalle zu erweitern. Seit 2018 wird das Ensemble in insgesamt drei Bauabschnitten errichtet.

Der Entwurf sieht drei zueinander versetzte und über Eck verknüpfte Schulhäuser vor, die sich zur Geste der geöffneten Arme formieren. Neben der differenzierten Anmutung und der durchdachten Anordnung der Bauvolumina ist die innovative Beschaffenheit der insgesamt 324 Holz-Beton-Hybridmodule entscheidend: Sie vereint die Vorteile des ökologischen Holzbaus mit denen des Massivbaus und ermöglicht einen vorher nicht gekannten thermischen und akustischen Komfort. Trotz der kurzen Planungs- und Bauzeit für das Gymnasium Nord steht die architektonische Qualität des Gebäudes im Mittelpunkt.

Schulcampus in Holz
Der Gebrauch des Werkstoffes Holz leistet einen wichtigen ökologischen Beitrag für eine umweltgerechte Zukunft. Das FSC-zertifizierte Holz ist Teil eines großen Wirtschaftskreislaufes, da der Forstbetrieb den Wald so bewirtschaftet, dass durch die entsprechende Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen die wirtschaftliche Tragfähigkeit sowie die Fülle der sozialen und ökologischen Leistungen des Waldes langfristig erhalten oder verbessert werden. Es findet eine direkte Aufforstung der gerodeten Waldfläche statt: Das Holz für ein Schulhaus in Holzbau Weise wächst in 16 Minuten nach.

Das Holz erfüllt nicht nur die hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Ansprüche an Flexibilität. Die in Westhausen verwendeten Module haben eine hohe Ausführungsqualität, da sie zu 70% und unter geschützten Bedingungen im Werk vorgefertigt werden. Sie wurden aus dem Werk im schweizerischen Laufenburg zur Baustelle transportiert und vor Ort mit einem Autokran auf eine massive Bodenplatte montiert.

Das lichtdurchflutete Gymnasium Nord bietet mit hellen freundlichen Räumen und guter Luftqualität einen qualitativen Lebens- und Lernort. Der behutsame und respektvolle Umgang mit den rohen Holzoberflächen ist ein Zeichen für das Wohlbefinden und die Wertschätzung, die die Schüler*innen dem Gebäude und Material entgegenbringen.

© Brigida González
© Thomas Koculak

Bruttogeschossfläche:
Schulgebäude: 12.300 qm
Mensa: 1.500 qm
Dreifeldhalle: 2.250 qm

Bauherr:
Stadt Frankfurt am Main Der Magistrat, Amt für Bau und Immobilien
Architekt:
raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH,
SPREEN ARCHITEKTEN Partnerschaft mbB

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