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Richtfest für Botschaftsneubau in Wien - Baubeteiligte feiern den Abschluss der Rohbauarbeiten

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Foto vom Richtfest der Deutschen Botschaft Wien.
Michael Klor-Berchtold, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Österreich, Michael Kindsgrab, Beauftragter für Infrastruktur und Sicherheit im Auswärtigen Amt, Petra Wesseler, Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung und Dr. Georg Birgelen, Präsident des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten (v. l. n. r.) richteten Grußworte an die Anwesenden.
Quelle: Sebastian Philipp

Wien. Am 6. Juni 2023 wurde im 3. Wiener Bezirk in einer feierlichen Zeremonie der Richtbaum auf dem Neubau der Deutschen Botschaft sowie der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgestellt. Bauleute und Projektbeteiligte feierten auf der Baustelle die Fertigstellung des Rohbaus. Der in der Metternichgasse entstehende Gebäudekomplex wird die neue Residenz des Botschafters sowie die Kanzleien der Deutschen Botschaft und der OSZE-Vertretung unter einem Dach vereinen.

In Anwesenheit des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Österreich Michael Klor-Berchtold wurde am 6. Juni 2023 die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert. Ebenfalls anwesend bei dem Richtfest für den Neubau der Deutschen Botschaft und der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OSZE in Europa waren die Präsidentin des Bundeamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Petra Wesseler, sowie die Architekten Benedikt Schulz und Ansgar Schulz.

Das Leipziger Architekturbüro Schulz und Schulz sowie das Büro DÄRR Landschaftsarchitekten aus Halle setzten sich 2016 in dem vom BBR ausgelobten Wettbewerbsverfahren durch. Baubeginn der Neubaumaßnahme im Südosten der Wiener Innenstadt war im September 2021, welcher durch eine symbolische Grundsteinlegung am 30. September 2021 gewürdigt wurde. Die Fertigstellung ist für 2024 avisiert. Das Bauvorhaben umfasst auf rund 7.500 Quadratmetern Brutto-Grundfläche den Bau der bilateralen Kanzlei der Deutschen Botschaft und der Residenz des Botschafters sowie der Kanzlei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OSZE.

Das Neubauensemble aus Kuben mit einer Nutzungsfläche von circa 3.800 Quadratmetern verbindet Innen- und Außenraum geschickt miteinander. So vermittelt der mit hellem Naturstein verkleidete Neubau Transparenz und Offenheit.

Kanzlei- und Visabereich werden in dem von der Metternichgasse aus etwas zurückgesetzten viergeschossiger Kubus untergebracht, während sich die privaten Bereiche der Residenz in einem schmalen 18 Meter hohen Baukörper an der Reisnerstraße befinden. Beide Gebäudeteile werden durch einen zweigeschossigen Verbindungsbau verknüpft. Die repräsentativen Räume der Residenz wie beispielsweise Empfangs- und Speisezimmer liegen in dessen oberen Bereich, einer großzügig verglasten Beletage. Der Botschaftsgarten und die große Terrasse werden über eine freistehende Wendeltreppe miteinander verbunden.

Wie bereits die Vorgängerbauten auch, wird der Neubau von einem großzügig gestalteten Botschaftsgarten umgeben sein. Der wertvolle Baumbestand bleibt erhalten. Bereits seit dem Jahr 1877 beherbergt das Grundstück die deutsche Auslandsvertretung. In unmittelbarer Nachbarschaft der Liegenschaft befinden sich zahlreiche Auslandsvertretungen anderer Staaten.

Chronologie der Liegenschaft in der Metternichgasse 3

1877-1879 | Errichtung des Botschaftspalais der kaiserlich deutschen Botschaft im Stil des Historismus nach Plänen des Architekten Viktor Rumpelmayer. Die Inneneinrichtung folgte dem Stil des Wiener Barocks. Das Palais verfügte unter anderem über eine Silber-und Porzellankammer und Pferdeställe.

Die Eine diplomatische Besonderheit ist der Verbindungstrakt zwischen der Kanzlei und der Residenz an der Reisnerstraße. Er ermöglicht flexible Übergänge zwischen den amtlichen und den privaten Bereichen der Botschaft. © Schulz und Schulz Architekten GmbH

1918 | Das Palais bleibt auch nach dem Ende des Kaiserreichs Deutsche Botschaft.

1938-1945 | Das Botschaftspalais wird Dienststelle des Auswärtigen Amtes. Es erfolgt der Umbau zum „Haus der Wehrmacht“ und
Offiziersheim durch den Architekten Josef Hoffmann. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht die Verfügungsgewalt zunächst auf das Vereinigte Königreich, danach auf Österreich über.

1957 | Übereignung an die Bundesrepublik Deutschland. Aufgrund der starken Beschädigungen während des Zweiten Weltkrieges erfolgt der Abriss des Palais (1957/1958).

1962-1964 | Der österreichische Architekt Rolf Gutbrod erhält den Auftrag für einen Neubau des Botschaftsgebäudes in Stahlbetonskelettbauweise. In diesen Bestandsgebäuden waren bis 2014 die bilaterale Kanzlei sowie die Kanzlei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OSZE untergebracht. Beide Einrichtungen befanden sich seit vielen Jahren in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand.

1998-2014 | Aus infrastrukturellen Gründen können nicht mehr alle Bereich der Deutschen Botschaft unter einem Dach beherbergt werden. Die Residenz des Botschafters wird in die Auhofstraße im 13. Bezirk verlagert. 2011 erfolgt der Auszug des Konsulats, 2014 der Auszug der Kanzlei.

2015/2016 | Das Leipziger Büro Schulz und Schulz Architekten gewinnt zusammen mit Därr Landschaftsarchitekten den internationalen Architekturwettbewerb für den Neubau der Deutschen Botschaft in Wien.

2019 | Abriss des Bestandsgebäudes

2021 | Baubeginn Neubau

2024 | geplant: Fertigstellung

Deutsche Botschaft Wien – Projektdaten

Um das Zusammenspiel weißer Körper zu betonen, erscheint uns heller Naturstein als Fassadenmaterial am besten geeignet. © Schulz und Schulz

Bauherrin: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Nutzer: Deutsche Botschaft Wien, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OSZE

Projektmanagement: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Referat III A 2

Baufachliche Aufsicht: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Architektur: Schulz und Schulz Architekten GmbH

Wettbewerb: 2015/2016, nicht offener, interdisziplinärer, einphasiger, anonymer Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren

Projektsteuerung: Seitz+Müller Projektmanagement GmbH

Gesamtkosten*: rund 40,2 Millionen Euro

Brutto-Grundfläche: rund 7.500 m²

Nutzungsfläche: rund 3.800 m²

* Kostenprognose zum Abschluss der Baumaßnahme

 

Weitere Informationen: