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Städteentwicklung in Nordrhein-Westfalen

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Stadtentwicklung in NRW

Stadtentwicklung in NRW | Im Rahmen des dba ...

Städteentwicklung in Nordrhein-Westfalen | Im Rahmen des dba Magazins – Ausgabe Nordrhein-Westfalen 2024/2025 – präsentiert Ina Scharrenbach MdL, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, in einem Vorwort die aktuelle Städteentwicklung des Landes.

Portraitfoto von Ministerin Ina Scharrenbach zum Beitrag "Städteentwicklung in Nordrhein-Westfalen".
Ina Scharrenbach MdL
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung
des Landes Nordrhein-Westfalen. © MHKBD / F. Berger

Wie sieht sie aus – Ihre Gemeinde, Ihre Stadt, Ihre Region der Zukunft? Haben Sie Ihre Abenteuer-Reise schon gestartet? Die polis-convention 2023 – die Messe für urban development in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus – hatte sich in diesem Jahr den beflügelten Titel „Abenteuer“ gegeben, um aufzuzeigen, wie den verschiedenen Herausforderungen mit Innovationskraft, Mut und Neugier begegnet werden kann.

Die Städte und Gemeinden, die Regionen in der Bundesrepublik Deutschland sind einzigartig: Jede Gemeinde hat ihre eigene Geschichte, viel, auf das zurückgeblickt werden kann und was baulich seinen Niederschlag gefunden hat. Regional-typische Baustile wechseln sich ab und prägen die Vielfältigkeit in Deutschland.

Die Baukultur hat ihre Spuren hinterlassen: Zahlreiche baukulturelle Epochen prägen unsere Städte und Gemeinden und vervollständigen die großen Bilder von Bau-Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland. Baukultur als Summe menschlicher Leistungen, die natürliche oder gebaute Umwelt zu verändern, zu verstehen, bedeutet auch, sich auf die Traditionen und die Geschichte unserer Regionen und unseres Landes zu stützen.

Dabei geht es um mehr als das Bauen von Gebäuden: Baukultur umfasst die Stadtentwicklung, umfasst Architektur- und Ingenieurskunst und die Fähigkeit, die anstehenden Herausforderungen für eine in die Zukunft gerichtete natürliche Stadt- und Gemeindeentwicklung für die heutigen und nächsten Generationen anzugehen. Nachhaltigkeit, Mobilität, Klimaanpassungsmaßnahmen als Schutz für Mensch, Tier und Umwelt, low-tec, Digitalisierung, Energieeffizienz, und viele Themen mehr gilt es mit dem Anspruch zu verbinden: Eine Gemeinde, eine Stadt ist für Alle da.

Baukulturell geprägte Städte und Gemeinden und Regionen sind Anziehungspunkte für Menschen und für Unternehmen, sind Orte der Identität und der Identifikation – kurzum: Sind Heimat für unsere Bevölkerung.

Daraus folgt: Baukultur betrifft alle Menschen und lädt dazu ein, sich in die eigene Stadtentwicklung einzubringen. Denn: Unsere Städte und Gemeinden werden nie fertig sein. Sie entwickeln sich immer weiter. Wer sich dabei seiner Geschichte und seiner Traditionen bewusst ist, kann Städte und Gemeinden behutsam weiterentwickeln, neue baukulturelle Facetten in die Stadtbilder einbringen und die Einzigartigkeiten bewahren. Es geht um das baukulturelle Erbe von gestern, von heute und von morgen.

Dabei stellt die Architekturkunst und die Ingenieurskunst das sichtbarste und dauerhafteste Abbild unserer Gesellschaft dar. Jede Entwicklung in diesen Bereichen geht mit Entwicklungen in unserer Gesellschaft Hand in Hand. Keine Branchen verändern das Erleben unserer Bevölkerung nachhaltiger als die Immobilienwirtschaft und die Bauwirtschaft. Sie bestimmen zum einem großen Teil die Lebensqualität und tragen – mit den am Bau Beteiligten insgesamt – als Schlüsselwirtschaft zu Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung erheblich bei. Nur mit Ihnen – ihrer Leistungs- und Wirtschaftskraft – kann es gelingen, die Herausforderungen unserer Zeit aktiv zu gestalten. Dazu gehört: Mut. Mut in der Stadtentwicklung – Mut zur Stadtentwicklung.

Die Sicherstellung von Wohnraum als soziale Daseinsvorsorge nimmt daher seit Jahren in der politischen Diskussion und in der Realität unserer Bürgerinnen und Bürger einen breiten Raum ein. Im Jahr 2022 wurden in der Bundesrepublik Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden gezählt. Alleine der Wohngebäudebestand beläuft sich auf rund 19,5 Millionen Immobilien: Gebaute Umwelt – gelebte Realität. Zahlreiche bestehende Gebäude erfüllen zum Teil seit Jahrhunderten oder Jahrzehnten ihren Zweck und prägen: Unsere Umwelt, unser Erleben und unsere Lebensqualität.

Angesichts einer deutlichen Zunahme unserer Bevölkerung in den vergangenen Jahren und damit der Bedeutung des Wohnungsneubaus für eine auskömmliche Versorgung mit Wohnraum, rückt zugleich der gebaute Bestand mit all seinen Möglichkeiten mehr und mehr in den Blickpunkt. Dies umso mehr, als das es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten darauf ankommen wird, die Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebetrieb nachhaltig zu senken.

„Bauhaus“ – das steht für die berühmte moderne Schule für Kunst-Design und Architektur. „Bauhaus“ steht zugleich für die baukulturelle Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland – von dem „Hagener Impuls“ aus Nordrhein-Westfalen über das Bauhaus-Dreieck Weimar-Dessau-Berlin. Es ging darum, eine neue „Baukunst“ durch die Vereinigung von Kunst und Handwerk zu erschaffen, die sich bis heute zusammenfassen lässt in: form follows function. Von hier aus hat diese moderne Schule ihren Siegeszug in der Welt der Architektur – auf der ganzen Welt – angetreten.

Heute geht es darum, Kunst, Architektur und moderne Techniken – unser Können und unsere Fähigkeiten – zugunsten einer Stärkung der Umbaukultur und einer Verbesserung der Bestandsnutzung zu bündeln oder im Neubau zu nutzen: „form follows planet“ Erst vor kurzem wurden in der Kreisstadt Unna 35 Wohneinheiten in fünf Gebäuden freifinanziert fertiggestellt, die dem low-tec-Ansatz folgen: Enttechnisierte Gebäude, CO2-Steuerfrei – entstanden auf einer vormals genutzten Fläche und mit 13,50 Euro je Quadratmeter – wohlgemerkt mit Strom und Wärme als flat-rent – für viele bezahlbar. In Lünen entsteht das erste 3D-gedruckte Mehrfamilienhaus im Wege der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen – mit 6,50 Euro je Quadratmeter. High-Tech made in Nordrhein-Westfalen – macht es möglich.

Die Bauwirtschaft ist innovativ und kreativ, wenn es darum geht, Potentiale für Qualitäts- und Effizienzsteigerungen und für eine Optimierung der Produktionszeit beim (Um-)Bau durch höhere Produktivität und Ressourceneffizienz auszuschöpfen und Perspektiven für ressourcenschonende Fertigungsverfahren und Baustoffe zu entwickeln, die die Grundlage für zukunftsweisende Wirtschaftszweige in der Bundesrepublik Deutschland schaffen. Die Kunst von Architektur, Stadtentwicklung und Ingenieuren, als Emotion und Verführung begriffen, kann Identifikation schaffen und Identität stärken.

Wir haben in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland alle Fähigkeiten, alles Können, den erforderlichen Unternehmergeist und die Kreativität, die Bauaufgaben unserer Zeit heute für das Morgen anzugehen. Einiges wird sofort gehen, vieles braucht Zeit. Umso wichtiger ist es, dass Gemeinden, Städte und Regionen unsere Bevölkerung auf diese Reise mitnimmt. Denn: Rom sehe heute auch anders aus, wäre es in einem Tag erbaut worden.

Im Land Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung viele Initiativen auf den Weg gebracht, damit Sie für Ihre Reise verlässlich ausgerüstet sind: Von Grundstücksentwicklungs-Initiativen zusammen mit Gemeinden und Städten, über Entbürokratisierungen im Bau, bis hin zu zur Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes, der öffentlichen Wohnraumförderung oder der Finanzunterstützung bei Innovationen im Bau, der Begleitung bei der Umsetzung von building information modeling und vielem mehr. Wir sind ein verlässlicher Partner an Ihrer Seite.

Ina Scharrenbach MdL
Ministerin für Heimat, Kommunales,
Bau und Digitalisierung
des Landes Nordrhein-Westfalen