Nachhaltiges Bauen: Die Rolle der DGNB

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Mit dem Bewusstsein endlicher Ressourcen und den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels haben 2007 16 Pioniere aus der Bau- und Immobilienwirtschaft die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. ins Leben gerufen. Ziel war es, nachhaltiges Bauen künftig noch stärker zu fördern. Mittlerweile zählt die DGNB über 1.600 Mitgliedsorganisationen in der ganzen Welt, die die gesamte Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienwirtschaft repräsentieren: Architekten, Bauherren, Investoren, Planer, Kommunen und Wissenschaftler.

Was ist Nachhaltiges Bauen?
Nachhaltiges Bauen bedeutet einen bewussten Umgang und Einsatz vorhandener Ressourcen, die Minimierung von Energieverbrauch und ein Bewahren der Umwelt. Dabei basiert das gängige Nachhaltigkeitskonzept auf einem Dreisäulenmodell bestehend aus: Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Diese Idee lässt sich auch auf das Bauen übertragen. Die Ökonomie bezieht sich darauf, dass wir Gebäude wirtschaftlich sinnvoll und über dessen gesamten Lebenszyklus betrachten. Die Ökologie steht – vereinfacht gesprochen – für den ressourcen- und umweltschonenden Bau von Gebäuden. Im Fokus des Sozialen steht der Nutzer des Gebäudes. Von nachhaltigem Handeln kann also dann gesprochen werden, wenn diese drei Dimensionen in Einklang gebracht sind.

Das Nachhaltigkeitskonzept der DGNB geht jedoch noch einen Schritt weiter und setzt auf insgesamt sechs Themenfelder. So spielen zusätzlich zur Ökologie, Ökonomie und den soziokulturellen und funktionalen Aspekten auch die Technik, der Prozess und der Standort bei der Planung und dem Bau von Gebäuden eine Rolle.

Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt
Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Bauen bedeutet nicht nur den Einsatz neuartiger und wiederverwertbarer Baumaterialien, wie beispielsweise recyclebarer Beton, sondern auch das Senken des Energiebedarfs oder aber das Vermeiden hoher Transportkosten durch die bewusste Entscheidung für regionale Bauteile und -stoffe.

Ansprechend und nachhaltig
Ob in Wohn- oder Bürogebäuden: Wir wollen uns in diesen wohlfühlen, denn letztlich spielen die Gebäude, in denen wir uns aufhalten, eine maßgebliche Rolle, wenn es um unser Gefühl von Lebensqualität geht. Das beginnt beim Design und geht über zu wohltemperierten Räumen, der bestmöglichen Raumluft bis hin zur idealen Beleuchtung und Schalldämmung. Aber auch eine barrierefreie Planung ist ein wichtiger Punkt mit Blick auf die Nachhaltigkeit.

Mit System zum Erfolg: Die DGNB Zertifizierung
Die oben genannten Aspekte, angefangen vom Einsatz bestimmter Materialien bis hin zur Berücksichtigung von Wohlfühlfaktoren: All diese Kriterien spielen bei der Bewertung von Gebäuden eine Rolle und bestimmen letztlich auch, wie nachhaltig ein Bauwerk ist. Für die objektive Bewertung und Beschreibung der Nachhaltigkeit von Gebäuden und Quartieren gibt es das DGNB Zertifizierungssystem, das in seiner Form einzigartig ist. Denn es bewertet die Qualität im umfassenden Sinne, über den kompletten Gebäudelebenszyklus von 50 Jahren hinweg.

Je nach Gebäudetyp fließen bis zu 40 Nachhaltigkeitskriterien mit in die Bewertung mit ein, die von unabhängigen Expertengremien kontinuierlich weiterentwickelt werden. Je nach Erfüllungsgrad dieser Kriterien vergibt die DGNB Zertifikate in Platin, Gold, Silber oder Bronze.
Mit dem DGNB System soll aber mehr erreicht werden, als nur den Status Quo abzubilden. Es soll einen Anstoß geben, nachhaltiges Bauen und Handeln langfristig als Lebensstil zu etablieren.

Gut für die Umwelt = gut für uns
Ein Vorurteil hält sich hartnäckig, wenn es um Nachhaltigkeit im Allgemeinen und Nachhaltiges Bauen im Besonderen geht: die angeblich hohen Kosten. Hier lohnen sich jedoch ein zweiter Blick und ein Vergleich zum Beispiel der unterschiedlichen verfügbaren Produkte. Das Überraschende: Produkte, die Nachhaltigkeitsmerkmale erfüllen, sind oftmals gar nicht teurer. Und wer sich ganz bewusst für diese entscheidet, kann am Ende sogar Geld sparen. Hintergrund: Solche Produkte machen sich erst im Lauf der Zeit bezahlt, da sie beispielsweise dafür sorgen, dass die Betriebskosten langfristig niedriger sind.